Gen Norden, wenige Autominuten von Stockheim entfernt, lockt das Mittelalter in Konradsdorf. Man kann diese Zeitreise natürlich auch zu Fuß unternehmen, bei einer kleinen Wanderung (Hinweg reine Gehzeit ca. 50 Minuten) über die Wiesen und Auen des Niddertals: zunächst in einem Bogen auf dem Vulkanradweg, der direkt an der Art-Déco-Kirche vorbeiführt (Achtung auf die Radfahrer), dann nach linker Abzweigung eines Wanderwegs und Überquerung der Nidder im Zickzack über Wiesenwege, vorbei an Effolderbach, schließlich eine kurze Strecke auf einem eigenen Fußweg entlang der Landstraße nach Selters (siehe Karte).
Die Nidderauen sind naturgeschützt: Während der Brutsaison klappern, staksen und stochern hier die Störche, Info-Tafeln erklären Flora und Fauna, und Aussichtshütten gewähren sicheren Ausblick auf weidende Auerochsen und anderes Getier.
Konradsdorf grüßt von seinem Hang schon von weitem über die Wiesen. Vor einem Jahrtausend stand hier eine Burgsiedlung mit Kirche. Ende des 12. Jahrhunderts wurde auf deren Fundamenten dann ein kleines Nonnenkloster mit Basilika gebaut. Es gehörte zum Besitz des Erzbischofs von Mainz. Bewohnt wurde es von Prämonstratenserinnen, bis das Kloster 1581 in Folge der Reformation säkularisiert wurde. Das landwirtschaftliche Hofgut arbeitete weiter. Es gehört jetzt dem Land Hessen und wird vom Pächter als Bio-Hof betrieben.
Der idyllische Innenhof von Konradsdorf lädt zu einer Rast ein: Im Hofladen und Café „Kleeblatt“ kann man Bio-Produkte erwerben und sich bewirten lassen. Kinder erfreuen sich an einem abwechslungsreichen Spielplatz unter Bäumen. Direkt daneben erheben sich die Ruinen von Klosterkirche und Propstei. Sie werden derzeit von der Verwaltung der Hessischen Schlösser und Gärten archäologisch untersucht und umfassend renoviert. Deshalb ist das Gesamtbild durch Bauzäune und Baugerät in diesen Jahren etwas beeinträchtigt. Aber man ahnt schon, wie attraktiv dieses Ensemble aus Klosterruinen und Hofgut bald einmal sein wird!
Nidderauen von Stockheim:
Kloster Konradsdorf:
Domäne Konradsdorf mit Hofladen und Café „Kleeblatt“
//Achtung: Hofladen und Café sind sonntags und montags geschlossen; der Innenhof ist trotzdem zugänglich.