Offenbach. Ein neuer Zufahrtsweg im Stadtteil Bieberer Berg trägt seit 15. April den Namen von Schwester Maria Bonifacia und erinnert damit an die innovative Direktorin der Marienschule in Offenbach. Sie leitete viele Jahre die Schule (1967-1984), „die zweifelsohne ein Aushängeschild der Offenbacher Bildungslandschaft ist“, wie es in der Begründung für die Namensgebung durch die Stadtverordnetenversammlung heißt.
Schwester M. Bonifacia, geboren als Margarete Kunz, wurde am 18. Februar 1911 in Wilhelmruth bei Berlin geboren, machte ihr Abitur in Ratibor an der Ursulinenschule und bat dort um die Aufnahme in den Konvent der Schwestern. Nach einer abenteuerlichen Flucht vor der russischen Armee erreichte sie mit einigen Mitschwestern Geisenheim am Rhein. Dort legte sie ihr Examen als Volksschullehrerin ab, absolvierte anschließend ein Hochschulstudium in Bonn und war mit den Fächern Latein und Geschichte mehr als vierzig Jahre aktiv im Dienst an der Marienschule in Offenbach tätig, davon 17 Jahre als Direktorin. 1982 wurde sie mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Am Mittwoch, 15. April, segnete Dekan Andreas Puckel vom katholischen Dekanat Offenbach das von Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber enthüllte Straßenschild des „Mater-Bonifacia-Weges“. Auch wenn sich die Stadt einen feierlicheren Rahmen gewünscht hätte, als dies die derzeitigen Beschränkungen wegen der Corona-Epidemie zulassen, ist das Ziel trotzdem erreicht, an eine beeindruckende Lehrerin und Wegbegleiterin ihrer Schülerinnen zu erinnern.
Schulleiter Markus Tumbrink freut sich, dass durch die Namensgebung sowohl die Anerkennung der Schule als auch ihrer ehemaligen Leiterin zum Ausdruck gebracht werden. Tradition und Geist der Ursulinen leben hier auch nach Übernahme der Schule durch das Bistum Mainz fort.