04. Februar

Rabanus Maurus, Bischof von Mainz

Rabanus Maurus (c) Pfarrei Don Bosco Mainz
Rabanus Maurus

Um 780 wahrscheinlich in Mainz geboren, kam Rabanus in jungen Jahren nach Fulda. Er war dort 822-842 Abt, ehe er 847 Erzbischof von Mainz wurde. Als „erster Lehrer Germaniens" vermittelte er die Vätertheologie dem beginnenden Mittelalter. Er gilt auch als der Dichter des berühmten Hymnus „Veni Creator Spiritus". Rabanus starb am 4. Februar 856 und wurde in der Kirche St. Alban in Mainz begraben.

Fürbitten

Zu Gott, unserem Vater, der dem heiligen Rabanus Maurus die Gabe der Weisheit verliehen hat, rufen wir:

Für die Verantwortlichen in der Kirche, die wegweisende Entscheidungen zu treffen haben: um den Mut und den notwendigen Blick, erstarrte Traditionen zu erkennen und zu lösen.

Für die Seelsorger und Seelsorgerinnen, die das Wort der Wahrheit zu verkünden haben: um den Beistand des Heiligen Geistes und die Gabe der Erkenntnis.

Für die Ordensgemeinschaften und Bistümer, die sich nach geistlichen Berufungen sehnen: um junge Menschen, die mit Begeisterung und Überzeugung aus deiner Botschaft leben.

Für die Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft, von deren Entscheidungen das Wohl der Bürger abhängt: um die Klugheit, Wege zur Freiheit und Gerechtigkeit zu finden.

Für die Lehrer und Erzieher, die Jugendliche auf ihrem Weg in die Zukunft begleiten: um Zuversicht, Geduld und die notwendige Ausdauer.

Gott, du Quelle der Weisheit, durch den heiligen Rabanus Maurus hast du das Werk der Missionierung Germaniens und Europas vorangetrieben und vielen Menschen den Weg zu dir eröffnet. Dafür danken wir dir jetzt und alle Zeit unseres Lebens. Amen.

Infos:

Rabanus Maurus Jubiläum 2006
2006 beging das Bistum Mainz den 1150. Todestag des Heiligen Rabanus Maurus. Kardinal Lehmann würdigte ihn in einem Referat als "Säule der Mainzer Kirche" - hier zum Nachlesen.

Aus Anlass des Jubiläums erschien auch die Publikation: "Rabanus Maurus - zum Kennenlernen" von Stephanie Haarländer.

Die Hymnen des Heiligen hat das "ensemble Cosmedin" vertont. (Link)

Geschichte:

RABANUS MAURUS
780 – 856
Gelehrter, Abt, Erzbischof von Mainz und Heiliger

Seine Ausbildung erhielt er an der Hofschule Karls des Großen bei Alkuin, seine Gelehrsamkeit ist bis heute in 1200 Handschriften bezeugt, ein Kloster mit über 600 Mönchen war viele Jahre seiner Leitung unterstellt und schließlich die größte Diözese und Kirchenprovinz des ostfränkischen Reiches: Mainz.

Die Rede ist von Rabanus (Hrabanus) Maurus, der um 780 als Sohn adeliger Eltern in Mainz geboren wurde. Wohl schon mit acht Jahren kam er in das Benediktinerkloster in Fulda, zu dessen Abt er 822 für zwanzig Jahre gewählt wurde. Er machte die dortige Klosterschule zu einer der bedeutendsten Bildungsstätten seiner Zeit, förderte die Schreib- und Malschule und vermehrte stark die Bestände der Klosterbibliothek. Mit den karolingischen Königen und Kaisern stand er in engem Kontakt, wurde dann aber auch in ihre Konflikte hineingezogen. Nach einem Rückzug in die Stille des Gelehrtenlebens wurde er 847 auf den erzbischöflichen Stuhl von Mainz berufen – gut 100 Jahre nach Bonifatius, für den Rabanus Maurus in Mainz ein Grabdenkmal errichten ließ.

Neun Jahre förderte Erzbischof Rabanus das kirchliche, kulturelle und soziale Leben in seiner Bischofsstadt und im ostfränkischen Reich, in dem ihm eine politisch führende Rolle zukam: durch Baumaßnahmen, durch große Bischofsversammlungen, aber auch zum Beispiel durch die Speisung von Armen in Winkel am Rhein während einer großen Hungersnot. Nach seinem Tod am 4. Februar 856 wurde er in Mainz in der (heute nicht mehr erhaltenen) Klosterkirche von St. Alban beigesetzt.

Das religiöse und literarische Werk von Rabanus Maurus umfasst das komplette Wissen seiner Zeit. Obwohl ihm später sogar der Ehrentitel „Praeceptor Germaniae“ (Lehrer Germaniens) beigelegt wurde, sind noch immer nicht alle Schriften von ihm gedruckt und erst sehr wenige übersetzt. Rabanus schrieb in lateinischer Sprache, doch in seinem Wirkungsbereich entstanden auch einige der ältesten deutschen Sprachzeugnisse. Am bekanntesten sind in der Gegenwart die wunderbar illustrierten Bildgedichte von Rabanus zum „Lob des heiligen Kreuzes“ und sein Hymnus „Veni creator spiritus“ (Komm, Schöpfer Geist), der bis heute in den Kirchen gesungen wird.

In Mainz tragen ein Gymnasium, ein Kloster und die benachbarte Pfarrkirche den Namen des (heiligen) Rabanus Maurus. Zum Gedenken an seinen 1150. Todestag finden an den Stätten seines Wirkens in den Bistümern Mainz, Fulda und Limburg viele Veranstaltungen, Gottesdienste und Konzerte statt