Der Wormser Dom ist ohne Zweifel ein Kulturdenkmal ersten Ranges für das Land Rheinland-Pfalz und ein Schauplatz der Geschichte. Die Schirmherrschaft über das Jubiläum des Kaiserdoms habe ich sehr gerne übernommen und ich gratuliere allen Beteiligten herzlich zu diesem bedeutenden Ereignis.
Die Dome in Speyer, Mainz und Worms sind herausragende Werke der romanischen Baukunst in unserem Land. Sie bilden aufgrund ihrer
geografischen Lage eine einzigartige Trias am Oberrhein. Der Dom zu Worms ist jedoch weit mehr als ein herausragendes steinernes Zeugnis
europäischer Architekturgeschichte. Bis heute prägt seine großartige Silhouette das Stadtbild und ist eindrucksvolle Kulisse für die jährlichen
Nibelungenfestspiele. Bedeutende historische und kirchenpolitische Ereignisse fanden im Schatten des Doms statt: An seiner Weihe 1018
nahm Kaiser Heinrich II. teil, hier wurde im Jahr 1122 mit dem Wormser Konkordat der Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst beigelegt. 1521
verteidigte Martin Luther auf dem Reichstag in Worms seine Thesen. Der Dom erlebte repräsentative Erneuerungen, Umbauten und Restaurierungen.
1000 Jahre Dom zu Worms sind aber weit mehr als ein Jahrtausend wechselvolle Bau- und Kirchengeschichte. In ihm haben 40 Generationen von Menschen gebetet und Gottesdienste gefeiert, getrauert und Trost gefunden. Erst die Menschen, die den Dom besuchen, machen dieses großartige Denkmal zu einem lebendigen Ort und geben ihm eine Zukunft.Ich wünsche allen Besuchern und Besucherinnen ein unvergessliches Jubiläumsjahr 2018. Dem Dom wünsche ich, dass er ein weltoffener Ort der Begegnung bleibt und noch vielen Generationen einen sicheren Raum bieten kann, in dem Menschen unabhängig von ihrer Herkunft Ruhe, Kraft und Besinnung finden können.
Malu Dreyer