Peter Kohlgraf
Vor 1000 Jahren, im Juni 1018, wurde der von Bischof Burchard vonWorms erbaute Dom Sankt Peter geweiht. Das Jubiläum „1000 Jahre Wormser Dom“, das wir in diesem Jahr feiern, lässt uns zunächst in die Vergangenheit blicken: Der Dom ist ein großartiges Bauwerk, er ist seit 1000 Jahren die „Krone“ der Stadt Worms und ihr weithin sichtbares Wahrzeichen. Er ist Ort und Zeuge historischer Ereignisse, die weit über Worms und die Region hinaus wirkten. Zugleich ist er ein starkes Zeugnis des Glaubens. Er erinnert uns an die vielen Menschen, die vor uns geglaubt haben, die den Glauben weitergegeben haben und so das Fundament bilden, auf dem wir stehen. Die Freude über das Jubiläum und die Erinnerung an eine große Geschichte sollen uns aber auch nicht den Blick dafür verstellen, dass unsere Vergangenheit auch Schattenseiten hat: Allzu oft blieben (und bleiben) Christinnen
und Christen hinter dem Anspruch des Evangeliums zurück.Das Domjubiläum kann aber nicht nur Rückblick sein. Kirche ist nicht nur Geschichte, sondern Gegenwart Gottes in der Welt. „Aufgeschlossen“ lautet das Motto des Jubiläumsjahres. Es spielt an auf den Schlüssel des heiligen Petrus, des Patrons des Doms und der Stadt Worms. Es bringt zum Ausdruck, wie wir Kirche sein wollen: Aufgeschlossen für die Menschen – für alle Menschen – und für die Welt von heute, lebendig und zukunftsorientiert. Den Menschen die Wirklichkeit Gottes aufzuschließen und sie aufgeschlossen zu machen füreinander – darum soll es uns als Kirche und darum soll es auch beim Wormser Domjubiläum gehen.
Allen, die sich um die Gestaltung der Veranstaltungen und Aktivitäten rund um das Jubiläumsjahr bemühen, danke ich sehr herzlich. Allen, die an den Veranstaltungen teilnehmen, wünsche ich, dass sie die Offenheit, Lebendigkeit und Vielgestaltigkeit unserer Kirche erfahren.
Uns allen wünsche ich, dass uns das Domjubiläum ermutigt, eine aufgeschlossene Kirche aus lebendigen Steinen zu werden, die den Menschen das Geheimnis Gottes aufschließt.Gottes Segen!
Ihr Bischof Peter Kohlgraf