Pressemitteilung
Seit Jahren steht auf dem Domplatz ein Tastmodell des Wormser Domes, das seinerzeit der Rotary-Club Worms der Domgemeinde gestiftet hatte und das Ausgangspunkt vieler Führungen ist. Nun wurde im Kreuzgang des Domes ein weiteres Dommodell übergeben. Es zeigt im
Gegensatz zum Tastmodell nicht den jetzigen Dom mit seinen gotischen Anbauten, dem Südportal und der Nikolauskapelle, sondern versucht eine Rekonstruktion des ursprünglichen Burchard-Domes, wie er vor tausend Jahren eingeweiht wurde.
Die Idee zu diesem Modell war im Jubiläumsjahr geboren worden, berichtet Propst Tobias Schäfer. Für die Festwoche zur Tausendjahrfeier hatte man die Steinmetze der Bamberger Firma Bauer-Bornemann, die seit Jahren im Rahmen der Außensanierung am Dom arbeiten, gebeten, eine Art „Dombauhütte zum Anfassen“ zu gestalten. „Damals war meine Idee, es könnte doch in dieser Woche irgendetwas entstehen, das wir dann bleibend ausstellen und zeigen können“, erzählt der Propst. Und was lag da näher als ein Modell des ursprünglichen Burcharddomes, dessen Tausendjahrfeier ja gerade begangen wurde. „Die Steinmetze haben mir den Zahn aber schnell gezogen, dass man mal so eben innerhalb einer Woche ein komplettes Dommodell aus dem Stein hauen könnte“, schmunzelt der Propst. In der Jubiläumswoche wurden so nur einfache Werkstücke bearbeitet. Aber die Steinmetze ließ die Idee nicht los. Zusammen mit Architekt Jürgen Hamm wurde ein geeigneter Sandsteinblock ausgesucht, und in der Bamberger Werkstatt hat dann Steinmetz Tobias Sperber über etliche Monate immer wieder einmal, wenn Zeit war, an der Idee gearbeitet - bis jetzt die Meldung aus Bamberg eintraf: Das Dommodell sei fertig und könne aufgestellt werden. „Ich hatte längst nicht mehr daran gedacht“, erklärt der Propst. Umso größer war die Freude, als nun die Steinmetze mit entsprechendem Transporter vorfuhren, um das Modell am Dom aufzustellen. Ein schöner Platz war im Kreuzgang schnell gefunden. Von hier aus kann man gut auf den Süd-West-Turm, den Eselsturm blicken, der in seinen unteren Geschossen tatsächlich noch den originalen Burchard-Bau bewahrt hat.
„Zwar haben wir hier in Worms nicht wie andere Kathedralen eine eigene Dombauhütte; aber die Mitarbeiter der Firma Bauer-Bornemann, die nun schon seit mehr als 10 Jahren am Dom arbeiten, sind für uns, zusammen mit Architekt Hamm, fast wie unsere eigene Dombauhütte“. Und die Übergabe des Dommodells zeige, wie sehr auch den Steinmetzen der Wormser Dom mittlerweile ans Herz gewachsen sei.
Kath. Pfarramt Dom St. Peter und St. Martin in Worms
18.11.2021
Fotos:
Domgemeinde St. Peter Worms
Mitarbeiter der Fa. Bauer-Bornemann
bei der Übergabe
Bild 2: Rechts: Steinmetz Tobias Sperber
Bild 3: Links: Steinmetz Tobias Sperber