Predigt und Video
Youtube
EINFÜHRUNG:
Liebe Schwestern und Brüder, Narren und Frommen
allen, die da sind, ein herzlich Willkommen!
Für die Frommen: Nicht erschrecken, wenn ihr um euch blickt:
Unser Dom ist heut närrisch bunt geschmückt.
Luftschlangen, Ballons in allen Farben, bunt, groß und klein.
Wer der Fastnacht entkommen wollte:
auch im Dom holt sie euch ein!
Mich freut, dass es Jahr für Jahr mehr sind, die es sich wagen,
heut an Fastnacht im Dom ein närrisches Hütchen zu tragen.
Wobei, was den Mut zum Narrengewand betrifft,
da ist ungelogen
Immer noch deutlich Luft nach oben!
Dies Jahr ist wieder die Domband mit von der Partie,
um die Narrenmess mit flottem Sound zu bereichern,
aber und wie!
Ganz besonders herzlich begrüße ich heut:
die närrischen Korporationen bei uns – wie mich des freut,
Wobei des is ja selbstverständlich, was babbel ich für Zeuch,
schließlich war ich am 11.11. als Schnook auch bei Euch!
Und natürlich grüß ich alle Kinder, die in diesem Rahmen
in ihren Kostümen verkleidet heut kamen.
Schön dass ihr da seid: mit euch geht’s immer rund.
Und wer die tollen Kostüme sieht, begreift: Die Kirche ist bunt!
Was leben wir doch in schwierigen Zeiten!
Das kann einem Fastnacht und Lachen schon ehrlich verleiten.
Fast genau vor einem Jahr, es gedenkt noch uns allen,
Da wurde brutal die Ukraine überfallen,
Der Krieg dort tobt nun schon beinah ein Jahr.
Und als ob das für die Menschheit noch nicht schlimm genug war,
kam jetzt noch das Erdbeben in Syrien und in der Türkei,
Mir fehlen die Worte, da vergeht einem jed‘ Narretei.
Im Herzen sind wir heut‘ in der Türkei und in der Ukraine.
Wir sagen den Menschen: Ihr seid nicht alleine!
Wir sind mit unseren Gebeten bei euch, mit all unserer Liebe,
wir beten für Hilfe, für Freiheit, für Friede!
Denn der Gott, an den wir glauben, der Vater und der Sohn,
ist stärker als alles Leid, er stürzt die Mächtigen vom Thron.
Er steht an der Seite all derer, die von Not sind bedrängt,
weil er Leben in Fülle, den wahren Frieden schenkt.
Gerade in diesen Zeiten , die schwer genug sind, ihr Leute,
braucht‘s einen Grund zu ehrlicher Freude.
Und Freude, die trägt, auch in schwierigen Zeiten,
die gründet in Gott und seiner Liebe – und das soll uns leiten.
In Krieg und Frieden, ja auch zur Fastnachtszeit,
wird in der Kirch’ Frohe Botschaft verkündet, so auch heut.
So sei unser Beten für Hoffnung und Frieden der Samen.
Dafür bitten wir alle den Herrn um sein Erbarmen.
Herr Jesus Christus, du unsere Hoffnung und Freude –
Herr erbarme dich.
Herr Jesus, du Halt in schweren Zeiten –
Christus erbarme dich.
Herr Jesus, du unsere Hoffnung auf Frieden –
Herr, erbarme dich.
FASTNACHTSPREDIGT 2023 (7. Sonntag, LJ A): zu: Mt 5, 38-48; 1 Kor 3, 16-23
„Ach Gott, wie sieht es hier denn heut‘ aus?
Der schöne Dom – ein Narrenhaus!“
So hör‘ ich die Frommen schon lamentieren.
„Nicht genug, dass die Narren auf der Gass‘ draus regieren,
jetzt holt sie der Propst, wie schamlos, wie doll,
auch noch hier in den Dom rein, was das wieder soll!
Luftschlangen und bunte Ballons, am Altar, es ist nicht zu fasse,
kein Wunder, das die Leut‘ scharenweis die Kirche verlasse!
Diese neumodische Ferz, so was brauche mir nicht!
Und dass der Propst jetzt sei Predigt auch noch in Kniddelvers spricht!
„Gottes Tempel ist heilig!“ hat der Apostel Paulus grad noch gesagt.
Und jetzt guckt emal, was de Propst aus Gottes Tempel heut macht!
Mein lieber Propst, du muss doch nur auf die Lesung heut hören:
„Wer Gottes Tempel entweiht, den wird Gott zerstören!“
(Und dann noch die Domband, die wieder auf de Altarstufe hockt,
Mit Discomusik, Jazz un Joy den Dom heute rockt.)
Wär‘ der Herr Jesus jetzt hier, der würd, um es ganz klar zu sage,
die ganze Narrenmischpoke wie einst die Händler zum Tempel rausjage!
„Narrenmesse“ – ach von wege:
Sodom und Gomorrha ist ein Kreppelcafé dagege!“
Während den Frommen und Traditionsbewussten heut das Herz ach so schwer,
so wünscht manch andrer, dass jeden Sonntag Narrenmess‘ wär.
„Wenn’s immer so locker und fröhlich im Gottesdienst zugehe tät,
dann würd ich jeden Sonntag auch komme, ganz ehrlich! Un seht:
Vielleicht tät ich dann sogar auch wieder eintrete wolle -
naja, vorausgesetzt, dass se bis dahin die Kirchesteuer täte abschaffe solle.“
Ganz ehrlich: mir is egal, was die einen oder andern heut‘ denke.
Mir ist wichtig, dass ihr merkt, was mich in meim Tun hier tut lenke:
Ich wünsch mir eine Kirche, die eine Weite hat und Platz für alle!
In der man sich mit Respekt begegnet, auch wenn mir net jed‘ Nas tut gefalle.
In Gottes Haus sind wirklich alle und jeder willkomme,
Die Gottesfürchtigen, die Lauen, die Heiligen, die Fromme,
die Scheinheiligen auch, auch die Zweifler, die Sünder
die Gewinnertypen und auch die Loser, die Alten wie die Kinder,
die Starken, die Schwachen, die Einsamen, die Pessimisten,
die Selbstbewussten, die Nörgler, die Reformer, die Traditionalisten.
Gottes Haus ist offen für alle, so will ich hier meine.
Er lässt über die Bösen wie über die Guten seine Sonne stets scheine.
Zu Gott dürfen wir alles, was wir im Herzen tragen, bringe:
Die Freude, das Leid, Verzweiflung, Lachen und Singe,
Angst vor der Zukunft genauso wie Gottvertrauen und Zuversicht.
Nur eines, das mag der liebe Gott absolut nicht:
Wenn wir uns gegenseitig bekämpfe, beschimpfe, verlachen,
wenn wir dem, der anders tickt als ich, das Leben zur Hölle machen.
Wenn wir Menschen ausschließe, statt sie willkomme zu heiße,
wenn wir Menschen, die anders sind, verurteilen auf die ein oder andere Weise.
Wer so denkt, hat nichts verstanden von dem, was der Herr in der Bergpredigt spricht,
wenn er sagt: Verachtet euren Nächsten nicht!
Das ist doch klar und deutlich, so will ich hier meine,
Gott lässt seine Sonne über Böse wie über die Gute scheine.
Nein mehr noch – im Evangelium steht ganz klar geschrieben:
„Ihr sollt sogar noch eure Feinde lieben!“
Wer also andre verurteilt, ausschließt und verlacht,
hat seine Rechnung ohne den Herrn Jesus gemacht.
Doch des is gar nicht mein Thema, ihr habt mich etwas in Rage gebracht.
Mein Thema heut ist, was Paulus in der Lesung heut sacht:
„Ihr seid der Tempel Gottes“, sagt er zu euch alle, grad wie ihr hier hockt.
Das ist ein Wort, wie ich finde, das doch zweifellos rockt!
„Ihr seid Gottes Tempel, weil sein Geist in euch wohnt!
Und wer seinen Tempel zerstört, den zerstört der Herr, der wird nicht verschont!“
Das Wort hat mich getroffen, ziemlich tief, muss ich euch sage.
Denn wenn man in unsre Welt schaut, gerade in diesen Tage:
Dann denk ich bei mir – und bin schon wieder bei der Fassenacht:
Haben wir aus dem Tempel Gottes nicht längst ein Narrenhaus gemacht?
Wie sehr wird Gottes Tempel, unsere Welt, die Menschheit insgesamt,
zerstört und bedroht, und zwar von des Menschen Hand?
Zerstörung der Umwelt, Klimakatastrophe, da wird einem bange,
Wieviel Zeit bleibt uns noch, bis nichts mehr geht? Wie lange?
Was tun wir nicht alles, um Gottes Tempel zu zerstören!
Ich kann die jungen Leute verstehen, die sich empören,
und weil sie sich nicht zu helfen wissen auf die Straße kleben und Bilder beschmieren.
Nicht dass ich das gut fänd. Aber etwas muss doch passieren!
Wie um Gottes Willen sonst kann es denn noch gelingen,
die Menschheit endlich zur Vernunft zu bringen?
Oder der Krieg in der Ukraine: der tobt jetzt schon ein Jahr,
noch immer ist nicht mal ein Funke Hoffnung auf Frieden und Versöhnung da.
Ein machtgieriger Despot, der mit Bomben ein Land überfällt,
wobei die Zahl der Toten längst mehrere Hunderttausende zählt,
Millionen Menschen sind auf der Flucht und haben Haus und Heimat verloren.
Menschen, von denen Gott sagt – das Wort klingt wie Hohn in den Ohren:
„Ihr seid mein Tempel - ihr seid mir heilig. Ihr dürft meinen Tempel nicht zerstören!“
Und auf beiden Seiten kämpfen Christen! Warum wollen wir alle einfach nicht hören?
Und natürlich will ich nicht verschweigen, weil ihr’s sowieso alle wisst,
dass auch die katholische Kirche selbst momentan kein besonderes Vorbild hier ist.
Tempel Gottes seid ihr! Und heilig! Ruft Paulus, kaum zu überhören.
Doch wir tun, wie es scheint, unser Bestes, die Kirche zu zerstören.
Missbrauch, Skandale, Bischöfe und Kardinäle, die an ihren Ämter kleben,
Machtkämpfe und Intrigen, das ganze unschöne Spektrum eben.
Die einen, die mit Leidenschaft für Reform und Erneuerung streiten,
eine Kurie, die alles tut, um jede Erneuerung zu vermeiden.
Für die je eigen Sache wird gekämpft mit alle Bandage
Ohne Rücksicht auf Verluste - mich bringt das in Rage.
Wie peinlich und beschämend ist es, wenn des Papstpensionärs Geheimsekretär,
nur Tage nach dessen Tod ein Buch bringt in den Verkehr,
„Nichts als die Wahrheit“ der Titel, von Dieter Bohlens Biografie noch geklaut,
in dem er aus verletzter Eitelkeit intimste Details in die Öffentlichkeit raushaut:
von des Papstes Verdauung angefangen, die mich nun wirklich nicht interessiert,
und das alles nur, weil der jetzige Papst den armen Kerl nicht genug estimiert,
so wird am Ende kein gutes Haar an Papst Franziskus gelassen.
Man muss sich wirklich nicht wundern, dass die Menschen scharenweise die Kirche verlassen.
Da regt ihr euch auf über Fastnacht und was wir aus dem Dom heut hier machen:
Dabei ist die ganze Kirche, wie’s scheint, ein einziges Dollhaus, ein Käfig voller Narren.
Die heilige römische Kirche, so wie sie sich grad präsentiert:
Der größte Karnevalsverein der Welt, der sich vor aller Augen blamiert.
Wobei man sich wirklich zum guten Schluss
für diesen Vergleich bei allen Narren noch entschuldigen muss.
Wie kommen wir raus aus dem Schlamassel? Darüber grüble ich viel.
Wir haben als Christen doch alle ein gemeinsames Ziel.
Wir haben eine Berufung, einen Auftrag, eine gemeinsame Mission:
Die Frohe Botschaft von Jesus Christus, Gottes einzigem Sohn,
der in die Welt gekommen, weil er uns so sehr liebt,
allen Menschen nahe zu bringen, weil nur das der Welt Hoffnung gibt.
Wir sollen, so sagt Paulus es in der Lesung ganz klar:
Gottes Tempel sein – und in einem Tempel ist Gott den Menschen ganz nah.
Wir selbst sollen der Ort sein, an dem Menschen spüren: Hier begegnet mir Gott!
Hier ist er mir nahe, in meinen Freuden, in meinen Leiden, in Krankheit, in Not.
Die Menschenfreundlichkeit Gottes soll man in unserem Antlitz erkennen.
Wie soll das gehen, wo wir uns so streiten und nicht einigen können?
Vielleicht ist das Wort vom Tempel Gottes, das wir gerade vernommen,
ein guter Wegweiser, wie wir aus dem Schlamassel rauskommen.
Wenn wir uns bewusst machen, ich glaub‘ wirklich, das lohnt,
dass jede und jeder Tempel Gottes ist, und dass Gottes Geist in uns wohnt,
wenn wir das alle ernst nehmen, wenn wir dieses Wort richtig verstehen
dann würden wir automatisch anders – respektvoller – miteinander umgehen.
Dann würde Krieg, Terror, und Mord und Totschlag einfach nicht gehn,
wenn in jedem Menschen Gott selbst wohnt. Und wenn wir verstehn,
dass auch die ganze Welt, Gottes Schöpfung, sein Tempel ist ohne Frage,
dann müssten wir doch alle Hebel in Bewegung setze, um ihn zu bewahre,
Und wenn jeder Tempel Gottes ist, auch der, den ich absolut nicht verknuse kann,
dann werd ich auch dem respektvoll begegne, und so fängt Frieden an.
Jesus spricht davon, dass wir nicht nur den Nächsten lieben sollen,
nicht nur den, dessen Meinung und Sympathie wir gern teilen wollen,
sondern auch unsere Feinde, was an sich ja schon öd is,
und erst recht dann auch die, deren Überzeugung für uns einfach nur blöd is.
Wo wir respektvoll miteinander umgehen, dem andern zuhören, auch wo ich anderer Meinung bin,
dann kriegen wir am Ende auch das mit der Erneuerung der Kirche noch hin.
Deswegen werden wir nicht gleich alle einer Meinung sein, keine Frage,
aber man kann sich auch respektvoll streiten und sachlich die Meinung sage.
Ich wünsch mir keine Kirche, die bloß im Gleichschritt marschiert,
sondern eine, die bunt ist, vielfältig, lebendig und in der viel passiert,
in der Menschen mit unterschiedlichen Meinungen gemeinsam feiern, Gott loben,
und Zeugnis geben von der Hoffnung, vom Himmel da oben.
Eine Kirche, die Tempel Gottes ist, und die Heiligkeit strahlt aus,
und die gleichzeitig bunt ist, voller Hoffnung und Freude, im besten Sinn ein Narrenhaus.
Damit will ich jetzt schließen. Nur eins will ich noch ausdrücklich benennen:
Es ist so schön, dass wir nach 3 Jahr Corona wieder so zusammen kommen können!
Es ist so schön, dass ich eure Gesichter wieder sehen kann, ohne Maske und so,
das gilt mindestens für die allermeisten Gesichter. Ich bin wirklich froh!
Und am meisten froh bin ich, denn auch das war bei Corona verboten, o Mann,
dass endlich auch der Klingelbeutel wieder durch die Reihen gehen kann.
Und bevor die Messdiener mit den Körbchen jetzt gehn ab durch die Mitte,
hätte ich an euch noch eine große Bitte:
Auch an Fastnacht liegen Freude und Leid oft ganz dicht beisammen,
Deshalb möchte ich euch allen, die heute kamen,
die Menschen in Syrien und in der Türkei ans Herz legen, ihr Leid,
die Not und das Elend dort, das zum Himmel schreit.
So bitt‘ ich um Unterstützung euch, ihr liebe Leut,
für die Opfer und für Hilfe in den Erdbebengebieten ist die Kollekte heut.
Damit mach ich jetzt aber endgültig Schluss,
weil die Mess‘ ja weitergehe muss.
Wenn Jesus am Ende sagt, dass nur der vollkommen ist,
der nicht nur seine Freunde und seine Brüder grüßt:
Dann grüß ich zum Schluss sogar, ich bin ja nicht von gestern,
nicht nur die Brüder, nein sogar auch die Schwestern.
Und außerdem alle Närrinnen und Narren, in bunter Pracht.
Lasst euch bald wieder sehe, weil des mir Freude macht.
Bleibt brav und katholisch! Das ist unser Motto ganz klar.
Und wenn heut vielleicht sogar ein paar Evangelische sind da:
Seid nicht traurig, sag ich euch heut ganz unbenommen.
Nobody is perfect. Ihr seid uns trotzdem willkommen!
Ich sehe euch, meine Schwestern und Brüder,
hoffentlich am Aschermittwoch hier alle wieder.
Bis dahin habt Spaß noch – in angemessenem Rahmen.
Macht‘s Gut. Und Helau. Und in Ewigkeit. Amen.
FÜRBITTEN
Fastnachtssonntag, 18./19.02.2023
Jesus Christus ist der tiefste Grund unserer Freude. Wir wollen in diesen fastnachtlichen Tagen aber auch die nicht vergessen, die wenig Grund zur Freude haben:
# Wir beten für alle notleidenden Menschen, besonders für die Opfer des schrecklichen Erdbebens in der Türkei und in Syrien: für die Toten, die verletzten, für alle, die ihr Zuhause verloren haben, für die Helfer vor Ort: steh ihnen bei und lass uns alles tun, um Leid zu lindern. Christus höre uns.
# Wir beten für die Menschen in der Ukraine: um ein Ende von krieg und Blutvergießen, um den Mut zu Versöhnung, und wir beten für alle, die auf der Flucht sind: dass sie einen sicheren Ort finden. Christus höre uns.
# Wir beten für die Menschen in unserem Land, für alle, die sich um das Lebensnotwendige für sich und ihre Familien sorgen müssen, und für alle, die Angst vor der Zukunft haben: Christus höre uns.
# Wir beten für unsere Kirche: für die, die in Leitungsverantwortung stehen und für die, die unter der Kirche und ihren Entscheidungen leiden: um Verständnis füreinander und die Bereitschaft, sich von deinem Geist führen zu lassen. Christus höre uns.
# Wir beten für die, die in diesen Tagen ausgelassen Fastnacht feiern und für alle, die bereits das Ende der Fastnacht herbeisehnen. Christus höre uns.
Allmächtiger Gott, du liebst alle Menschen und sorgst dich darum, dass keiner verloren geht. Lass uns mit unserer Freude Zeugen deiner Liebe sein, durch Christus unseren Herrn. Amen.
Als letztes noch schließlich: Ich weiß, darauf wartet ihr schon:
Die herzliche Einladung zum Kreppelcafé im Haus am Dom.
Und weil ich weiß, dass euch des Freude macht
Hab ich wieder Kreppel gebacke bei Tag und bei Nacht.
Ganz allein, ohne Hilfe, da kenn ich nix.
Na e bissche Hilfe beim Kneten gab’s vom Thermomix.
400 Kreppel – ein neuer Kreppel-Rekord!
Drum lasst mich jetzt net hänge, die müsse all fort!
Die Einladung tat ich schon bei Facebook publiziere,
da hat doch tatsächlich jemand gemeint, er müsst mich korrigiere:
Kreppel müsst mer nämlich, so ließ man mich wisse,
korrekterweise mit „ä“ schreibe müsse.
Also „Kräääppel“ müsst es heiße, wenn mer’s richtig nähm.
Weil „Kräääppel“ schließlich von „Krapfen“ her käm.
Zum Beweis bekam ich gleich noch, gleichsam gratis geschenkt,
en Artikel aus em Dude in Kopie drangehängt.
Also „Kräppel“ mit „ä“, ich glaub ich tu spinne,
mei Kreppel schreibe sich mit „e“, und zwar vorne wie hinne.
Egal, was der Herr Duden sächt, und was der sich rausnimmt:
Mei Kreppel schreibe sich mit „e“- weil des von „lecker“ kimmt.
Un wem des net passt, der muss mei Kreppel net esse.
Der kann von mir aus dann gern „Berliner“ nur fresse.
Ihr müsst mir verzeihe, ich ließ meinem Zorn freien Lauf,
aber wo‘s um mei Kreppel geht, da hört der Spaß auf.
Zum Schluss: Schön dass ihr all da wart, des hat mich gefreut,
die Narren, die Fromme, und soviel bunte Leut.
Die Damen und Herrn der Garden und Fastnachtskorporatione:
Als Wormser Schnook grüß ich alle hier in unserm Dome.
Dank auch unserer Domband für die schmissigen Weisen.
Am End nach em Sege dürft ihr uns nochmal vom Hocker reißen,
wenn ihr uns, wie bei Meenz bleibt Meenz,
ein großes Finale noch gönnt
wobei ihr mit de Hofsänger locker mithalte könnt!
Am Schluss lasst mich hier wie immer noch sage:
Ich wünsch euch noch schöne und närrische Tage.
Treibt’s nicht zu doll, dass mir keine Klage komme.
Am Aschermittwoch erwart ich euch hier,
die Narren, die Fromme.
Um euch dann das Aschenkreuz fromm aufzulegen.
Bleibt brav und katholisch! Und jetzt kommt der Segen!