Schmuckband Kreuzgang

Neuplanung Domumfeld

Ergebnis des Freiraumplanerischen Wettbewerbs

Domumfeld (c) Domgemeinde St. Peter und Sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin
Domumfeld
Datum:
Do. 11. Mai 2017
Von:
Martina Bauer
Domumfeld (c) Domgemeinde St. Peter und Sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin
Domumfeld

Zusammen mit dem Bistum Mainz und in enger Abstimmung mit der Stadt Worms hatte die Domgemeinde St. Peter bereits im Februar einen Freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb für die Neugestaltung des südlichen Domumfeldes ausgelobt. Nach Abschluss der Baumaßnahme „Haus am Dom" muss das neue Haus an den bestehenden Domplatz angeschlossen werden. Damit aber nicht durch diese im Zusammenhang des Bauprojektes notwendigen Maßnahmen einer künftigen Neugestaltung des Domplatzes vorgegriffen wird, sollte der Wettbewerb Vorschläge und Ideen für die Gesamtgestaltung des südlichen Domumfeldes entwickeln und vorlegen, die sowohl den südlichen Domplatz, wie auch den Kreuzgangbereich des Domes umfasst. Ziel der Gemeinde ist es, mit dem Haus am Dom auch das gesamte Domumfeld attraktiv zu gestalten. Insgesamt 11 Landschaftsplaner und Architekturbüros waren zu dem Wettbewerb eingeladen worden und haben sich alle mit exzellenten Entwürfen eingebracht. „Hier ist wirklich die ‚Champions-League‘ der Landschaftplaner versammelt", so kommentierte ein in solchen Wettbewerben bundesweit erfahrenes Jurymitglied.

Ein etwa 25 köpfiges Preisgericht, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Dom- und der St. Martinsgemeinde, Architekten, Landschaftsplanern, Vertretern der Stadt Worms, der Denkmalpflege und Archäologie beriet am 11. Mai intensiv in einem anonymen Verfahren alle Entwürfe, kürte schließlich 3 besonders herausragende Entwürfe jeweils mit dem 1., 2. und 3. Preis und vergab zusätzlich zwei „Anerkennungen". „Die Entscheidung war nicht leicht, weil zwischen wirklich hervorragenden und qualitativ überzeugenden Entwürfen entschieden werden musste", erläutert Propst Schäfer aus dem Preisgericht. Dennoch fiel die Entscheidung am Ende mit großer Einmütigkeit. Das Preisgericht empfahl den Entwurf der Berliner Landschaftsarchitektengesellschaft „Sinai" für die Umsetzung und kürte ihn mit dem 1. Preis.

Bereits zwei Tage später wurden alle eingegangenen Entwürfe in einer eigenen Veranstaltung im Kultur- und Tagungszentrum „Das Wormser" der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Baudirektor Johannes Krämer vom Bistum Mainz und Christof Kullmann vom Architekturbüro a:dk stellten die einzelnen Entwürfe vor. Etwa 80 Personen waren gekommen. In den anschließenden Gesprächen und Diskussionen zeigte sich, dass der Siegerentwurf auch großen Beifall und viel Lob in der Öffentlichkeit fand. Oberbürgermeister Kissel dankte der Gemeinde, dass sie ihr Versprechen einlöse, mit dem Haus am Dom auch das gesamte Domumfeld attraktiv aufzuwerten.

Insbesondere die vorgeschlagene Gestaltung des Kreuzganges fand viel Anerkennung. Hier entsteht durch ein Baumkarrée aus Kastenlinden die Anmutung des alten Kreuzgangs neu. Der Innenbereich des Kreuzganges ist klar gegliedert, entsprechend der historischen Vorlage. Durch eine dezente zentrale Wasserschale mit Fontäne entsteht eine besinnliche Atmosphäre. Der Domplatz selbst behält seine Aufteilung aus großzügiger Grünfläche und einem klarer gegliederten Zugang zum Südportal. Der Vorplatzbereich zum Haus am Dom ist ansprechend gestaltet und mit zwei Treppen wie selbstverständlich an den Domplatz angeschlossen. Es entsteht ein Vorplatz vor dem Haus am Dom, ohne die wichtige Beziehungsachse vom Andreasstift zum Südportal zu stören. Zugleich erlaubt eine Rampe von der Andreasstraße neben der großzügigen Treppe künftig auch einen barrierefreien Zugang zum Platz. In der öffentlichen Diskussion wurde lediglich kritisch darauf hingewiesen, dass dieser Entwurf keine direkte barrierefreie Erschließung vom Domplatz zum Kreuzgang hin vorsieht. Hier konnte jedoch darauf verwiesen werden, dass nur ein Entwurf hier eine Lösung angeboten hatte: insbesondere für diese Lösung war diesem Entwurf vom Preisgericht auch eine Anerkennung zugesprochen worden. An diesem Punkt wird man mit dem Architekturbüro des Siegerentwurfs weiter im Gespräch bleiben.

In den kommenden Wochen werden nun die Gremien der Gemeinde und des Bistums die weiteren Schritte festlegen. Angedacht ist eine Realisierung in zwei Bauabschnitten. „Mit Blick auf das bevorstehende Jubiläum des Domes möchte ich alles daran setzen, dass wir den Kreuzgang möglichst bis dahin realisieren können", unterstreicht Propst Schäfer. Und natürlich muss der Zugang zum Haus am Dom und damit auch die barrierefreie Erschließung des Domplatzes direkt erfolgen. Der restliche Domplatz soll dann nach dem Jubiläumsjahr angegangen werden: hier muss auch darauf Rücksicht genommen werden, dass ab 2019 die Außenrenovierung des Domes an der Südfassade fortgesetzt wird. „Wir freuen uns jedenfalls, dass wir einen wirklich überzeugenden Entwurf vorliegen haben, der, soweit wir sehen, auch die Zustimmung der Bürger findet. Wir sind sicher, dass das Domumfeld durch diese Neugestaltung erheblich aufgewertet wird", freut sich Klaus Berg für den Verwaltungsrat.

 

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