„Der Altar wurde vom Künstler im Rahmen eines Projektes der Cityseelsorge Heidelberg zusammen mit Strafgefangenen der JVA Heidelberg geschaffen. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Gesetz, Strafe, Sühne, aber auch Gnade und Barmherzigkeit wird hier handgreiflich und anschaulich. Wir glauben, dass er darum gerade im von Papst Franziskus ausgerufenen Jahr der Barmherzigkeit eine Einladung ist, sich selbst von diesen Fragen berühren zu lassen", erklärt Propst Tobias Schäfer, der die Ausstellung der Altares zum Abschluss des Jahres der Barmherzigkeit initiiert hat.
Bernhard Apfel zählt zu den phantastischen Künstlern, die oft augenzwinkernd, bisweilen übertreibend, manchmal auch provozierend den Zuschauer in ein geschehen locken wollen. So rechnet auch Propst Schäfer mit kontroversen Reaktionen: „Der rote Tod als überdimensionale Gestalt mit Bischofshut, Coca Cola als das neue Wasser des Lebens: manche Darstellungen an diesem Altar sind auf den ersten Blick verstörend und provokativ. Sie lassen keinen unberührt und emotionslos. Darum aber geht es ja: dass uns das Leiden, die Passion nicht geleichgültig und unberührt lässt!" Ein ausliegendes Buch lädt die Betrachter ein, ihre Eindrücke, Gefühle und Gedanken mitzuteilen.
Am Freitag, den 16. September um 19:00 Uhr lädt die Domgemeinde zur Eröffnung und Enthüllung des Altares. Dan Zerfaß begleitet die Feier an der Orgel. Hermann Bunse, der Leiter der Cityseelsorge in Heidelberg, wird in die Bildersprache des Altares einführen. Der Altar wird dann bis zum 19. November im Westchor des Wormser Doms aufgestellt bleiben. Weitere Veranstaltungen, wie ein Abend mit meditativen Texten zum Altar und mit Orgelmusik am Mittwoch, den 21. September oder ein moderiertes Gespräch mit dem Künstler Bernhard Apfel, der am 21. Oktober zu Gast sein wird, vervollständigen das Programm.