Noch sind die Bauarbeiten in vollem Gang, aber das Ende ist absehbar: am 18. Mai wird das Haus am Dom in Worms eingeweiht. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz, von 1995 bis 1998 selbst Kaplan an der Dom- und Martinsgemeinde in Worms, wird die Einweihung vornehmen. Für die Domgemeinde geht damit nach der langen Planungsphase, nach grundlegenden Umplanungen aufgrund heftiger Kritik an dem ursprünglichen aus einem Wettbewerbsverfahren hervorgegangenen Siegerentwurf und nach manchen unerwarteten Schwierigkeiten, wie dem bedeutenden archäologischen Fund einer mittelalterlichen Taufpiscina an dieser Stelle, der wiederum zu Umplanungen führte, eine schwierige Phase dem Ende entgegen. „Wir freuen uns jetzt einfach, dass das Haus eröffnet werden kann, und vor allem, dass wir es jetzt mit Leben füllen dürfen“, strahlt Markus Landua, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Nach dem 1. Spatenstich im März 2016 folgte im Juli des gleichen Jahres die Grundsteinlegung und schließlich im März 2017 das Richtfest. Nach über 2 Jahren Bauzeit kann nun Einweihung gefeiert werden.
„Es hätte auch keinen Tag später fertig werden dürfen“, erläutert Klaus Berg, der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates. Denn am selben Tag wird im Dom auch die Ausstellung „Aufgeschlossen! Tausend Jahre Dom zu Worms“ eröffnet werden. Eine der insgesamt 8 Ausstellungsstationen zur Baugeschichte des Domes, der Liturgie der Domweihe und der Zeithintergründe um das Jahr 1000 wird auch im Foyer des Hauses am Dom zu sehen sein. Am Abend desselben Tages schließlich ist als erste größere Veranstaltung im Saal des Hauses am Dom die Vorpremiere einer ZDF-Dokumentation anlässlich des Jubiläums geplant. In der Reihe „Terra X“ strahlt das ZDF am Pfingstsonntag um 19:30 Uhr die Produktion: „1000 Jahre Wormser Dom“ aus, die im Rahmen der Vorpremiere erstmals am 18. Mai der Öffentlichkeit präsentiert wird.
„Deshalb haben wir auch alles daran gesetzt, dass zu diesem Termin das neue Haus benutzbar sein muss“, erläutert Propst Tobias Schäfer. Auch Jürgen Hamm, der bauleitende Architekt vor Ort ist zuversichtlich: „Das wird im Endspurt jetzt noch einmal sehr sportlich werden. Wir erleben aber auch, wie wirklich alle Handwerker und Gewerke sich einsetzen, um das Ziel zu erreichen!“ Bereits vom 1. bis 3. Juni werden sich unmittelbar vor dem Haus am Dom im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Tages die katholische Kirche und die Domgemeinde präsentieren und mit einem bunten Bühnenprogramm einbringen. Direkt anschließend steht die Festwoche zum Domjubiläum vom 4. bis zum 10. Juni an. „Es war uns allen klar, dass wir dazu das Haus brauchen“, erläutert Propst Tobias Schäfer. „Auch wenn man es sich momentan noch nicht recht vorstellen kann: auch der Domplatz soll bis dahin soweit wieder hergestellt sein, dass wir hier dann unser großes Fest feiern können.“ Es sei ein wenig wie vor tausend Jahren, schmunzelt der Propst: damals habe Bischof Burchard die Domweihe auch mitten in der Baustelle feiern müssen. „Wir werden sicher noch ein paar Arbeiten auch nach die Jubiläumsfeierlichkeiten verschieben müssen; aber Hauptsache: das Haus ist jetzt fertig und nutzbar!“
Einen Wermutstropfen gibt es für die Gemeinde bei aller Freude trotzdem: das Bischöfliche Ordinariat hat die Planungen und das bereits weit entwickelte Konzept für die im Haus am Dom vorgesehene Gastronomie mit Café, Restaurant und Weinbar zunächst gestoppt. „Es hat sich gezeigt, dass hier einfach zu viele sehr komplexe Fragen aufgetaucht sind, die wir in der Kürze der Zeit bis zur Einweihung nicht mehr klären konnten. So ging es um tarifrechtliche Fragen, die an das spezielle Arbeitsrecht der katholischen Kirche geknüpft sind, steuerrechtliche Fragen und vor allem auch um die Bewertung des wirtschaftlichen Risikos für die Kirchengemeinde“, erläutert der an dieser Stelle sichtlich enttäuschte Propst. Das Bischöfliche Ordinariat sah sich daher außer Stande, für das gemeinsam abgestimmte Konzept die notwendige Genehmigung zu erteilen. „Diese Nachricht hat uns erst Ende März erreicht und natürlich sehr zurückgeworfen. Zusammen mit dem Ordinariat wird nun mit Hochdruck an einem Konzept gearbeitet, das einen reinen Café-Betrieb und einen Devotionalienladen in den entsprechenden Räumen vorsieht. „Unser Ziel ist, dass auch ein Cafébetrieb so schnell wie möglich starten kann. Aber hier können wir heute noch keinen Termin nennen.“
Die Einweihung des Hauses am Dom wird am Freitag, den 18. Mai um 18:00 Uhr durch Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz im Rahmen einer kleinen Andacht vorgenommen werden. Die Dom- und Martinsgemeinde, aber auch alle Wormserinnen und Wormser sind dazu herzlich eingeladen. Anschließend findet um 19:00 Uhr ebenfalls im Haus am Dom die Vorpremiere der Terra X-Dokumentation „1000 Jahre Wormser Dom“ statt. Bereits vorher um 16:00 Uhr wird im Wormser Dom im Rahmen einer Vernissage die Jubiläumsausstellung „Aufgeschlossen! – Tausend Jahre Wormser Dom“ eröffnet, die bis zum 14. Oktober zu den Öffnungszeiten des Domes dort gezeigt wird.
Kath. Pfarramt Dom St. Peter und St. Martin in Worms
13.04.2018
TERMINE:
Freitag, 18. Mai 2018:
16:30 Uhr: Ausstellungseröffnung im Dom:
„Aufgeschlossen! Tausend Jahre Dom zu Worms“
18:00 Uhr: Segnungsfeier zur Einweihung des „Hauses am Dom“
durch den Generalvikar des Bischofs von Mainz,
Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz
19:00 Uhr: Vorpremiere der ZDF-Dokumentation:
Terra X: 1000 Jahre Wormser Dom