BERLIN/WORMS. Der Wormser Bundestagsabgeordnete Jan Metzler MdB hat die frohe Nachricht per Mail persönlich am Mittwochabend direkt dem Dompropst übermittelt. Nachdem der Antrag für Bundesmittel zur Unterstützung von Sanierungsmaßnahmen am Wormser Dom im vergangenen Jahr noch vertagt wurde, gab es nun den Zuschlag: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat 200.000 Euro bewilligt.
Dass der Wormser Dom ein monumentales Bauwerk von nationaler Bedeutung ist, daran hat wohl keiner Zweifel. Wie kostenintensiv und aufwändig aber seine Erhaltung ist, ist vielen so nicht bekannt. Der Dom ist eine Dauerbaustelle. Ende des 19. Jahrhunderts konnte der stark einsturzgefährdete Dom nur durch eine nationale Anstrengung und mit staatlicher Förderung im Rahmen einer umfassenden und damals spektakulären Sanierung gerettet werden.
Für die jüngsten Sanierungsmaßnahmen, die bereits seit 2002 laufen, wurden bislang bereits knapp 14 Mio. Euro verausgabt, mehr als 10,5 Mio. Euro davon hat die Kirche als Eigenmittel aufwenden müssen, der Rest aus Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalpflege, aus Landesmitteln und durch die Denkmalpflege. Nun sollte auch der Bund ebenfalls einen Teil beisteuern. Die Katholische Kirchengemeinde St. Peter um Dompropst Tobias Schäfer hatte sich deshalb mit der Bitte um Unterstützung in Berlin an Jan Metzler gewandt. Dieses Anliegen nahm Metzler gerne an.
Ganz reibungslos ging es allerdings nicht und die Domgemeinde wurde zunächst auf eine Geduldsprobe gestellt. Denn der Antrag wurde bereits im letzten Jahr im Rahmen des Denkmalschutzsonderprogramms 7 des Bundes gestellt. Das Programm war jedoch mit 30 Millionen Euro mehrfach überzeichnet, weshalb der Wormser Dom zurückgestellt wurde und der Zuschlag zunächst ausblieb. Allerdings hatten die Haushaltspolitiker des Bundestages Metzler signalisiert, dass der Antrag der Domgemeinde grundsätzlich überzeugt hatte und deshalb mitgenommen werden sollte für die Auswahl im Folgeprogramm 2019. Danach hieß es erst einmal über mehrere Monate: „Daumen drücken“. Gestern kam nun per Mail die positive Nachricht aus dem Haushaltsausschuss: Im 2019er Denkmalschutzsonderprogramm 8 wurde der Antrag bewilligt.
Nach dieser Zitterpartie war die Nachricht, dass Worms den Zuschlag erhält, umso schöner. „Damit sind für uns wichtige Mittel für die dringend notwendigen Arbeiten frei geworden“ freuen sich Dompropst Schäfer sowie für das Bistum Mainz Diözesanbaumeister Johannes Krämer und Rainer Cebulla über diese Zusage. Die laufende Außensanierung war zuletzt 2018 ausgesetzt worden und kann jetzt bald fortgesetzt werden. Mit den zugesagten Fördermitteln kann nun noch der letzte Bauabschnitt auf der Nordseite, die Sanierung der Silberkammer, angegangen werden, bevor dann die Außensanierung noch die ganze Südfassade und das Dach in Angriff nehmen muss. Insgesamt wird die Außensanierung in einzelnen Bauabschnitten wohl noch bis 2030 weitergehen.
Möglich war dieser Erfolg aber nur durch einen überzeugenden Fördermittelantrag, den der langjährige Architekt und Bauleiter der Domsanierung Jürgen Hamm vorbereitet hatte, und eine enge Abstimmung mit der Landesdenkmalpflege in Mainz. „Gerade letztere muss das Konzept der Sanierungsmaßnahme positiv begutachten, erst dann zieht der Bund eine Kofinanzierung in Betracht“, lobt Metzler die hervorragende Vorarbeit.
Propst Schäfer dankt ausdrücklich den Abgeordneten in Berlin für die zugesagte Förderung und besonders dem Wormser Bundestagsabgeordneten Jan Metzler, dass er sich für den Wormser Dom, wie zuvor auch schon für die evangelische Magnuskirche und die Liebfrauenkirche so stark gemacht habe. „Keine Frage: das ist für uns eine ganz wichtige Unterstützung. Wir dürfen aber nicht übersehen, dass auch für die verbleibenden Maßnahmen der Außensanierung auf der Südseite noch einmal an die 10 Mio. Euro gebraucht werden, für die wir noch um eine Finanzierung ringen“, benennt der Propst zugleich die Herausforderungen für die Zukunft.
Kath. Pfarramt Dom St. Peter und St. Martin in Worms
09.05.2019