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Informationen und Materialien für Eltern und Familien rund um die Erstkommunion

Weißer Sonntag

Was bedeutet (Erst-)Kommunion?

In der Kommunion, im Sakrament der Eucharistie, wie es in der „Fachsprache“ heißt, feiern wir Gemeinschaft mit Jesus. Wir feiern, dass Jesus beim letzten Abendmahl seinen Jüngern versprochen hat, immer bei ihnen zu sein. In der Erstkommunion schenkt Gott sich den Kindern zum ersten Mal im gewandelten Brot, um ganz nah bei ihnen zu sein, mit ihnen zu gehen, sichtbar zu machen, dass er immer bei ihnen ist.

Als Sakrament gehört es neben Taufe und Firmung zu den drei so genannten Initiationssakramenten (Einführungssakramenten) in der katholischen Kirche. Anders als Taufe und Firmung kann man die Kommunion immer wieder empfangen. Als sichtbares und schmeckbares Zeichen der Begegnung mit Jesus kann sie durch das ganze Leben begleiten. Weitere Aspekte, warum wir immer wieder Kommunion feiern, finden sich hier.

Häufige Fragen rund um die Erstkommunion

Ein Kind kann dann zur Erstkommunion gehen, wenn es das Alter erreicht hat, ab dem es den Unterschied zwischen einfachem Brot und Wein zu den gewandelten Gaben verstehen kann. Kirchenrechtlich ist hiermit das siebte Lebensjahr gemeint. In unserem Bistum werden die Kinder im Allgemeinen um das dritte Schuljahr herum zur Vorbereitung auf die Erstkommunion eingeladen.

Ja, die Taufe ist Voraussetzung für die Erstkommunion.

Wenn Ihr Kind noch nicht getauft ist, kann man die Taufe ohne Probleme nachholen. Hat Ihr Kind schon das Alter für die Erstkommunion erreicht, können Sie mit den Verantwortlichen vor Ort besprechen, ob die Taufe zum Beispiel im Rahmen der Vorbereitungszeit oder sogar am Tag der Feier stattfindet. Dies hängt davon ab, wie die Gegebenheiten vor Ort sind. Ist Ihr Kind schon wesentlich älter, kann man (in der Regel ab 14 Jahren) auch eine Erwachsenentaufe in Betracht ziehen. In diesem Fall erhält Ihr Kind nach einer Vorbereitungszeit sowohl die Taufe als auch die heilige Kommunion und die Firmung in einer Feier zusammen.

Wenn Sie Ihr Kind schon haben taufen lassen, werden Sie von Ihrer Wohnortgemeinde angeschrieben, sobald Ihr Kind zur Vorbereitung auf die Erstkommunion kommen kann. Dieser Brief beinhaltet die zentralen Informationen und die notwendigen Kontaktdaten. Häufig gibt es im Vorfeld einen Elternabend, wo die Einzelheiten besprochen werden und Fragen abgeklärt werden können.

Wenn Sie keine Info von Ihrer Pfarrei erhalten, fragen Sie gerne im zuständigen Pfarrbüro nach.

Für die Vorbereitung auf den Empfang der Erstkommunion gibt es keine zentralen Vorgaben. In vielen Gemeinden geschieht die Vorbereitung nach wie vor in kleinen Gruppen mit anderen gleichaltrigen Kindern. Meist gibt es Materialsammlungen, die in den Gruppenstunden besprochen werden. Andere Gemeinden probieren auch andere Formen der Vorbereitung aus. So werden an einigen Orten im Bistum Weg-Gottesdienste gefeiert, Familientage oder auch Intensivzeiten zur Vorbereitung auf die Erstkommunion angeboten.

Unabhänig vom konkreten Format der Vorbereitung geht es inhaltlich geht es darum, dass die Kinder auf altersgerechte Art ihren Glauben entdecken können, mit zentralen Inhalten der christlichen Botschaft in Berührung kommen und eine Beziehung zu Gott aufzubauen. Die Vorbereitungszeit lädt Kinder (und ihre Familien) deswegen ein, wertvolle Erfahrungen zu machen und Christ- und Kirche-Sein auszuprobieren – im Erleben der Gemeinschaft, im Gespräch über Glaubens- und Lebenserfahrungen, in Gottesdiensten oder beim Einsatz für andere. 

In vielen Fällen lebt die Vorbereitung auch vom Engagement der Eltern und Familien - siehe folgende Frage "Können wir uns als Eltern an der Vorbereitung zur Erstkommunion beteiligen?"

Ja, klar! Die vermutlich wichtigste Unterstützung ist, ihr Kind auf dem Weg aktiv zu begleiten und auch im Familienalltag der Vorbereitung Zeit einzuräumen. Sie sind als Familie die ersten und besten Ansprechpersonen für ihr Kind - auch und gerade in religiösen Fragestellungen. Nur Mut!

Aber nicht nur in Ihrer Familie können Sie unterstützen und helfen: Die Vorbereitung und Begleitung lebt in den meisten Pfarreien vom Engagement der Eltern und Familien. Jahr für Jahr engagieren sich dankenswerterweise zahlreiche Eltern(teile) als Wegbegleiter:innen der Erstkommunionkinder - so genannte "Katechetinnen" und "Katecheten". Sie sind im Rahmen der Vorbereitung für die Kinder erlebbare authentische wie auskunftsfähige Zeug:innen für den Glauben und nehmen eine besondere Rolle in der Vorbereitung ein. Deswegen werden sie in ihrem Engagement auch durch die Hauptamtlichen begleitet und unterstützt. Vielleicht ist das ja auch was für Sie!?

Sprechen Sie einfach mit den Verantwortlichen vor Ort und klären Sie ab, wie Sie sich gut in die Vorbereitung einbringen können. Auch wenn Sie nicht als "Katechet:in" engagieren können oder wollen, gibt es vielfältige andere Möglichkeiten der Unterstützung.

Übrigens: Der Begriff "Katechet:innen" geht zurück auf den Begriff "Katechese". Dieser kommt aus dem Griechischen und meint "Unterweisung" oder "Unterricht". In der Tradition der Kirche werden darunter alle Angebote verstanden, die den Glauben des Gegenüber wecken, fördern und begleiten wollen. Katechet:innen sind dementsprechend diejenigen, die die Angebote durchführen und dem Glauben ein Gesicht geben.

Nein, nicht immer. In vielen Pfarreien findet die Erstkommunion zwar noch am ersten Sonntag nach Ostern ("Weißer Sonntag") statt. Aus verschiedenen Gründen feiern aber auch immer mehr Pfarreien die Erstkommunion auch an anderen Feiertagen oder Sonntagen statt - in den meisten Fällen irgendwann zwischen Ostern und den Sommerferien . Fragen Sie gerne in Ihrer Pfarrei nach, wann dort Erstkommunion gefeiert wird.

Übrigens: Der Name "Weißen Sonntag" stammt aus dem frühen Christentum, wo die Täuflinge nach ihrer Taufe in der Osternacht lange weiße Gewänder getragen haben und in diesen das erste Mal die Kommunion empfangen haben.

Die unterschiedlichen Auffassung über die Aussage der Eucharistie und die Bedeutung von Brot und Wein wurde in den letzten Jahrhunderten immer wieder heftig diskutiert.

Der gravierende Unterschied liegt im Verständnis dessen, was die Kommunion bedeutet. Martin Luther wandte sich im 15. Jahrhundert gegen die katholische Lehre, dass Brot und Wein dauerhaft zu Leib und Blut Christi werden. Für Luther ist die Verwandlung nur im Akt des gottesdienstlichen Geschehens gegeben. Andere Reformatoren sprechen davon, dass die Verwandlung von Brot und Wein symbolisch, aber nicht wirklich zu verstehen sei.

Die katholische Theologie geht davon aus, dass Christus tatsächlich im verwandelten Brot und Wein dauerhaft anwesend ist, wobei die Verwandlung nicht in einem physikalischen Sinn, sondern in Form einer „geistlichen“ Gegenwart zu verstehen ist.

Die katholische Kirche steht auf dem Standpunkt, dass die Einheit im Glauben, also die Übereinstimmung in allen Glaubensfragen, Voraussetzung für die Teilnahme an der Eucharistie ist. Deshalb ist die Teilnahme an der Kommunion im Grundsatz nur Katholiken gestattet (bis auf wenige Ausnahmen). Umgekehrt ist Katholiken nach römischer Lehre die Teilnahme an einem evangelischen Abendmahl nicht erlaubt, da in ihm „die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit“ der Eucharistie nicht bewahrt ist. (Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret Unitatis Redintegratio Nr. 22)

Die Bemühungen um eine Mahlgemeinschaft aller Christen werden von beiden Seiten bis heute weiter fortgesetzt.

Weitere Infos und Hintergründe finden sich in einem Interview mit Ökumene-Expertin Dorothea Sattler auf katholisch.de...

Am häufigsten wird der Ausdruck „Messe“ oder „Heilige Messe“ verwendet. Er kommt vom lateinischen „missa“ und bezieht sich auf die Schlussworte der Feier, in der es (auf lateinisch) heißt: „Ite missa est!“ („Geht, ihr seid gesendet!“). Die Messe besteht aus den beiden Hauptbestandteilen des Wortfgottesdienstes und der Eucharistiefeier.

„Eucharistie“ kommt vom griechischen „eucharistein“ und bedeutet „danken“. In der Eucharistie sagen die Gläubigen Gott Dank dafür, dass er durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi alle Menschen erlöst hat. Sie ist der zweite Teil der Messe. In ihr werden Brot und Wein gewandelt und (aus-)geteilt.

Der Begriff "Kommunion" (lateinisch: Gemeinschaft) hängt eng mit der Eucharistiefeier zusammen. Er fokussiert den Gottesdienst nochmal stärker auf den Empfang der gewandelten Gaben und die Gemeinschaftserfahrung. Im Empfang und Essen des gewandelten Brotes (und ggf. Weines) wird die Gemeinschaft spürbar - die Gemeinschaft untereinander und mit Jesus.

Der Begriff „Abendmahl“ ist eher im Bereich der evangelischen Kirchen verbreitet. Er bezieht sich darauf, dass im Gottesdienst des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern gedacht, und so Jesu Auftrag erfüllt wird, der zu seinen Jüngern sagte: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“.

Kontakt

Das Referat Katechese und Glaubenskommunikation im Bistum Mainz steht für Rückfragen, Rückmeldungen oder Anregungen gerne zur Verfügung. Melden Sie sich gerne...

Aaron Torner, Pastoralreferent
Dezernat Seelsorge | Referat Katechese 
Telefon: 06131 253 241
katechese@bistum-mainz.de 

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