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Unterwegs als Tauf-Katechet:in für Erwachsene

Interview

Es ist ein spannender Prozess, erwachsene Menschen auf dem Weg zur Taufe ("Katechumenat") zu begleiten. Anders als bei der Kindertaufe, wo die Kinder in der Hoffnung getauft werden in den Glauben hineinzuwachsen, ist das Hineinwachsen Teil der Vorbereitung bei erwachsenen Taufbewerber:innen. Neben der Erschließung dessen, was in der Taufe passiert, geht es nämlich auch sehr grundsätzlich um eine Einführung in all das, was den christlichen Glauben und das Leben aus dem Glauben heraus ausmacht.

Ein Dank an alle, die sich im Rahmen des Katechumenats engagieren und bereit sind - ganz gleich ob hauptberuflich in der Pastoral tätig oder freiwillig engagiert – Rede und Antwort zu stehen über die Hoffnung, die sie erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15)! 

Wir haben auf dieser Seite ein paar Ideen, Informationen und Materialien zusammengetragen, die bei der Begleitung und Vorbereitung von erwachsenen Taufbewerber:innen - ggf. auch der Begleitung von Erwachsenen, die um die Firmung bitten - helfen können. Sie sollen all jenen eine Hilfe sein, die in unserem Bistum in den verschiedenen Regionen Kurse und Angebote zur Erwachsenentaufe (mit-)gestalten.

In einer Gruppe geht sich der Weg leichter...

erwachsene-unsplash

Wer Christ:in werden will, braucht Menschen, die sie oder ihn auf diesem Weg begleiten. Sie zeigen und erschließen, wie der Weg des Christwerdens und Christseins aussehen kann, was Christsein ausmacht, woran Christen glauben und wie Christen leben. Es hat sich bewährt diesen Weg in einer (kleinen) Gruppe zu gestalten - also mit mehreren Erwachsenen die sich auf die Taufe (oder ggf. auch Firmung und/oder Konversion) vorbereiten sowie mit einem kleinen Team (oder zumindest Tandem) die als Begleiter:innen bzw. Katechet:innen fungieren. Das macht das Angebot - im Vergleich zur Einzelvorbereitung - in viele Fällen interaktiver, lebendiger, vielfältiger und lässt Gemeinschaft erlebbar werden.

Damit solche Katechumenatsgruppen entstehen können, gibt es Glaubenskurse auf regionaler Ebene. In enger Absprache und Abstimmung mit den jeweiligen Wohnortpfarreien kann in dieser Gruppe die zentrale inhaltliche Vorbereitung stattfinden, während sich die Wohnortpfarrei (neben den notwendigen Formalia) stärker auf potentielle pfarreispezifischen Angebote (siehe "Verknüpfungen zu Angeboten der Pfarrei schaffen") sowie die Feier der Initiation (Taufe, Firmung und Eucharistie) konzentrieren kann.

Breite und Vielfalt des Glaubens darstellen

Wegschilder Orientierung Differenzierung

Erwachsene bringen ihre vielfältige und prägende Lebenserfahrungen mit. Katechetische Angebote können daran nicht vorbei. Sie werden nur dann nachhaltig sein, wenn sie den Teilnehmenden ermöglicht, diese Lebenserfahrung einzubringen, über ihr Leben nachzudenken oder zu sprechen und darin das Wirken Gottes zu entdecken. Das macht die Katechese mit Erwachsenen herausfordernd, aber auch besonders spannend.

Die jeweiligen Erfahrungen bieten vermutlich vielfältige Anknüpfungspunkte für den Glauben. Dabei scheint es - im Blick auf die verschiedenen Ausgangsvoraussetzungen, die die Teilnehmenden auch in Form von Vorwissen, das Lebensalter und -situationen,  Geschlecht, persönliche Vorlieben und Fähigkeiten mitbringen - gut und sinnvoll, verschiedene Zugänge zum Glauben und unterschiedliche Formen, wie Menschen heute ihren Glauben leben und ausdrücken, anzubieten. Im Idealfall bildet sich diese Vielfalt auch schon im Team der Katechet:innen ab.

Verknüpfungen zu Angeboten der Pfarrei schaffen

Zusammen

Ein Ziel des Katechumenats ist es, dass die Teilnehmenden auch das vielfältige Leben der Gemeinde kennenlernen, zu der sie später gehören werden. Deswegen braucht es ergänzend zu regionalen Glaubenskursen (abseits der Formalia rund um die Anmeldung) immer auch Angebote und Begleitungsangebote in der Gemeinde vor Ort.

Materialien

Material

Das konkret auf den Katechumenat bezogenen Material "Wenn Erwachsene nach der Taufe fragen" ist wohl nach wie vor das (wenn auch etwas in die Jahre gekommene) Standardwerk. Es führt - unter Einbindung der liturgischen Feiern des Katechumenats - in die zentralen Inhalte des Glaubens ein und stellt zahlreiche Materialien und Anregungen für Einheiten bereit.

Daneben gibt es zahlreiche Materialien, die eher als Glaubenskurse angelegt und nicht unbedingt auf die Situation des Katechumenats zugeschnitten sind. Sie sind aber als Grundlage oder auch als Inspiration für selbst zusammengestellte Angebote und Kursformate gut verwendbar. Im Bistum Mainz wird in diesem Kontext gerne auf den "Speyerer Glaubenskurs" zurückgegriffen, der in acht Treffen versucht elementarisiertes Glaubenswissen und persönliche Glaubenserfahrung in einen Dialog zu bringen.

Die zur Verfügung stehende Fülle von potentiellen Themen und Methoden ist beeindruckend, kann aber auch erschlagen. Es gilt sorgfältig auszuwählen und dafür Sorge zu tragen, dass die gemeinsame Zeit abwechslungsreich, aber nicht zu übertrieben methodisch, textlastig oder gar monologisch wird. Im Zentrum stehen sollte der interaktive (Erfahrungs-)Austausch.

Eine Arbeitsgruppe auf Ebene des Bistums hat eine Materialien für die Gestaltung eines Glaubenskurses für Erwachsene auf dem Weg in die Kirche zusammengestellt. In zehn Modulen geht es um die Grundfragen des christlichen Glaubens. Die Materialien werden auf Nachfrage gerne über das Referat Katechese zur Verfügung gestellt.

Austausch initiieren oder andere Impulse

Interesse

Zwischen den gemeinsamen Treffen hat es sich bewährt mit kleinen Aufgaben, Verknüpfungen zwischen Glauben und Alltag anzuregen. Der Alltag bietet den notwendigen Erfahrungs- und Resonanzraum für den Glauben und die Dinge, die in den Treffen thematisiert werden. Das können z.B. Wochen- oder Tagesimpulse über eine Social-Media-Gruppe, über einen Messengerdienst oder auch analoge Materialien (Briefe, Karten, etc.) sein. Je nach konkretem Thema lohnt es sich ggf. auch interaktive Elemente einzubauen.

Auch Impulse für Gespräche oder Interviews mit Menschen im persönlichen Umfeld (über die jeweilig Motivation Christ:in zu sein oder andere konkrete Fragestellungen) helfen, die Vorbereitung nicht nur auf die offiziellen Vorbereitungstreffen zu begrenzen, sondern auch alltägliche Begegnungen in diese einzubeziehen. Auch Gesprächsimpulse mit Patin oder Pate können die geplanten Vorbereitungstermine in der Gruppe ergänzen und wertvolle Bestandteile des Katechumenats sein.

Mystagogische Katechesen

Lichterkette weitergebn

Nach der Feier der Sakramente des Christwerdens kommt der Phase der katechetischen Vertiefung eine besondere Bedeutung zu. Die Erlebnisse und Eindrücke bei der Feier der Eingliederung werden miteinander geteilt, sodass die Neugetauften zu ener Vertiefung dessen geführt werden, was sie in den Sakramenten empfangen haben. Hier bieten sich (ggf. mehrere) Nachtreffen an, die auch Gelegenheit geben über die Erfahrungen das Christsein im Alltag ins Gespräch zu kommen.

Konzeptionelle Überlegungen zum Katechumenat im Bistum Mainz

Als Diskussionspapier und Arbeitshilfe für den Prozess des Pastoralen Weges hat eine Arbeitsgruppe auf Bistumsebene sich Gedanken zur Ausgestaltung des Katechumenats gemacht. Die dortigen Ideen aufgreifend soll es in den Regionen des Bistums verlässliche, regelmäßige Angebote zur Vorbereitung auf die Taufe (im Erwachsenenalter) geben.

Pastorale Richtlinie "Taufpastoral"

Im November 2015 erschien die Pastorale Richtlinie 18 des Bistum Mainz "Grundsätze und Empfehlungen zur Taufpastoral". Neben einer theologischen Hinführung zum Sakrament der Taufe von Kardinal Lehmann enthält es im zweiten Teil zahlreiche konkrete, pastorale Empfehlungen und Hinweise - sowohl zur Kinder- als auch zur Erwachsenentaufe.

Angebote zur Begleitung und Unterstützung

Das Referat Katechese im Bistum Mainz unterstützt, berät und begleitet haupt- und ehrenamtlich Verantwortliche im Bereich der Katechese. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!

Aaron Torner, Pastoralreferent
Dezernat Seelsorge | Referat Katechese 
Telefon: 06131 253 241
katechese@bistum-mainz.de

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