Für die Vorbereitung auf die Feier der Kindertaufe reicht heute oftmals ein Taufgespräch mit dem Taufenden nicht mehr aus - zumindest wenn es neben all den organisatorischen Absprachen um eine vertiefende Besinnung auf das Taufgeschehen oder die Hinführung von Kindern zum Glauben gehen soll. Im Zuge des Pastoralen Weges hat sich auf Bistumsebene ein Teilprojektteam Gedanken gemacht, wie eine zukunftsfähige Taufelternkatechese gestaltet sein kann. Als Vision wird im Arbeitspapier angeregt:
"Die Taufvorbereitung wird in kleinen Familien- und/oder Elterngruppen unter der Leitung von zwei ehrenamtlichen qualifizierten Taufkatechet:innen und unter Beteiligung des Taufspenders stattfinden. Gemeinsam mit Eltern und Pat:innen treffen sich die ehrenamtlichen Taufkatechet:innen als Zeug:innen des Glaubens zur Vorbereitung auf die Tauffeier zu mehreren Treffen, um über das Wunder des Lebens und des Glaubens miteinander zu sprechen. Die Vorbereitung orientiert sich organisatorisch an (festen) Taufterminen. Die Tauffeier selbst kann gemeinschaftlich mit mehreren Tauffamilien inmitten der Gemeindemesse oder in einer eigenen, eigens gestalteten Tauffeier stattfinden."
Damit plädiert das Papier für das bewährte und in verschiedenen Pfarreien des Bistums gut erprobte und bewährte Modell von zwei bis drei Elterntreffen vor der Taufe. In diesen (i.d.R. abendlichen) Begegnungen kommen Mütter, Väter (und ggf. auch die Taufpat:innen) über ihre Erfahrungen rund um die Geburt des (ggf. erstens) Kindes und damit verbundene Neuorientierung in Partnerschaft, Beruf und sozialem Umfeld ins Gespräch. Anhand von methodischen Anregungen und Impulsen durch die ehrenamtlichen Taufkatechet:innen erschließen sie miteinander, welche Bedeutung die Taufe für ihr Kind und sie als Eltern hat. Einzelne Elemente der Taufliturgie werden erschlossen. Je nach Möglichkeit kommt auch der Taufende zu einem Abend dazu und es wird die Feier der Taufe vorbereitet oder besprochen, welche Gestaltungselemente die Tauffamilien übernehmen möchten. Im Idealfall spielen die an den Taufelternabend besprochene Themen auch eine Rolle bei der Tauffeier.
Das Modell lässt verschiedene Varianten zu - zum Beispiel kann auch von vorne herein auch ein Abend nach der Taufe eingeplant werden, an dem die gemachten Erfahrungen im Rahmen der Taufe und Anregungen für christliche Alltagsrituale in der Familie im Vordergrund stehen.
Auch müssen es nicht zwingend Abendtermine sein zur Taufvorbereitung. Auch ein oder zwei Nachmittage sind denkbar. Die Familien dürfen in voller Besetzung kommen, weil auch für die Betreuung der anderen Kinder gesorgt ist, und es entsteht mehr Raum für Geselligkeit und Gemeinschaftserfahrung.
Wo es bereits gute ökumenische Zusammenarbeit gibt, bietet sich gegebenfalls auch ein Format in Kooperation in ökumenischer Verbundenheit mit der evangelischen Kirche an. Es wäre ein tolles Zeichen - gerade auch für konfessionell gemischte Familien - wenn hier eine Zusammenarbeit möglich wäre.
Das Referat Katechese berät gerne bei der Ausgestaltung der Taufelternkatechese und steht auch für Qualifizierungsmaßnahmen für die ehrenamtlichen Taufkatechet:innen zur Verfügung.
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