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Informationen und Materialien für Eltern rund um die Kindertaufe

Taufe - Zeichen der Liebe Gottes

Was bedeutet die Taufe?

Die Taufe ist das erste und grundlegende Sakrament. Sie ist ein Zeichen der Liebe Gottes. Durch sie wird ein Mensch in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wird. Sie steht für die besondere, unauflösbare Gemeinschaft des Getauften mit Jesus Christus.

Das Taufsakrament wird durch einen Priester oder Diakon gespendet; in Notfällen kann es auch von jedem anderen Menschen gespendet werden (Nottaufe). Bei der Taufe gießt der Taufspender geweihtes Wasser dreimal über den Kopf des Täuflings und spricht die Taufformel: "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Die Taufe gehört neben der Firmung und Erstkommunion zu den sogenannten Initiationssakramenten (Einführungssakramenten).

Mögliche Fragen auf dem Weg zur Taufe

Nein. Die Zuwendung Gottes für einen Menschen hängt nicht davon ab, ob er getauft ist. Doch mit der Taufe zeigen Eltern, dass Gott in Ihrem Leben eine Rolle spielt und sie das Kind daran Anteil haben möchten. Wenn Sie als Eltern um die Taufe Ihres Kindes bitten und die begründete Hoffnung besteht, dass Ihr Kind in den katholischen Glauben hineinwächst, dann wird Ihr Kind in der katholischen Kirche getauft.

Den Zeitpunkt, der Taufe bestimmen Sie selbst. Sie wissen am besten, wann der richtige Zeitpunkt für Ihr Kind ist. Ab 12 Jahren darf nicht gegen den Willen des Kindes entschieden werden. Im Alter von 14 Jahren darf ein Kind selbst entscheiden, welcher Religion es angehören möchte und ist laut deutschem Gesetz religionsmündig (§ 5 RelKErzG).

Weitere Information und Anregungen, wie Sie zu einer Entscheidung kommen können, finden sie hier.

Die Kirche darf ein Kind nur dann taufen, wenn die berechtigte Hoffnung besteht, dass es in den katholischen Glauben hineinwächst. Ihr Kirchenaustritt setzt zumindest ein Fragezeichen. Der Pfarrer, Diakon oder ein:e andere:r Seelsorger:in wird mit Ihnen über die Gründe sprechen und klären, ob das Kind getauft werden kann oder ob die Taufe gegebenfalls erst einmal aufgeschoben wird. Verweigern darf er sie nicht.

Ja, das geht. Manche Paare nehmen die Taufe des Kindes aber auch zum Anlass, die kirchliche Hochzeit nachzuholen. Diese kombinierte Trauung und Taufe wird umgangssprachlich "Traufe" genannt.

Wenn Sie alleine das Sorgerecht haben, können Sie Ihr Kind taufen lassen. Wenn beide Eltern das Sorgerecht haben, müssen sie bezüglich der religiösen Erziehung des Kindes im gegenseitigen Einvernehmen entscheiden, auch die Taufe. Vielleicht kann eine Familienberatungsstelle helfen.

Das geht nicht. Ein kann nur in die Gemeinschaft einer Kirche aufgenommen werden. Beide Elternteile sollten sich vorher entscheiden, ob ihr Kind Mitglied in der katholischen oder evangelischen Kirche werden soll. Kriterien für die Entscheidung können dabei sein, wer sich die meiste Zeit um das Kind kümmern wird, wer stärker in seiner jeweiligen Konfession verwurzelt ist und dem Kind Gebete und Glaubensinhalte vermitteln will.

Bei Unsicherheiten sollten Eltern Seelsorger:innen aus beiden Konfessionen zu Rate ziehen. Die beiden Konfessionen erkennen die Taufe aber gegenseitig an. Falls das Kind später einmal seine Konfession wechseln möchte, muss es nicht neu getauft werden.

Im Regelfall wird die Taufe durch einen Priester oder Diakon gespendet.  Einen Sonderfall bildet jedoch die Taufe in einer schweren Notsituation, die von jedem Menschen gespendet werden kann, egal ob Christ oder nicht. Dazu spricht der Spender der Nottaufe die Taufformel, während er den Täufling mit Wasser übergießt.

Die Anmeldung des Kindes erfolgt im Pfarrbüro der Kirchengemeinde, in der Ihr Kind getauft werden soll und Sie zu Hause sind (www.pfarreifinder.de).

Benötigt wird die „Geburtsbescheinigung für religiöse Zwecke", die Ihnen das Standesamt zusammen mit der Geburtsurkunde ausstellt.

Für den oder die Taufpaten wird ein so genannter "Patenschein" im Pfarramt, das für den Wohnsitz des Paten zuständig ist (www.pfarreifinder.de), ausgestellt. Auch diese Bescheinigung wird vor der Taufe benötigt. Weitere Informationen zum Thema Patenamt gibt es hier.

Die Anmeldung zur Taufe, muss in Deutschland von beiden Elternteilen unterschrieben werden. Ausnahme: Ein Elternteil hat das alleinige Sorgerecht – in diesem Fall bitte Bescheinigung beilegen.

In der Regel wird Ihr Kind in der Pfarrei getauft, in der Sie laut Personalausweis gemeldet sind. Über www.pfarreifinder.de können Sie das zuständige Pfarramt herausfinden. Sie können Ihr Kind jedoch, in Absprache mit des zuständigen Pfarrer, auch in einer anderen Kirche taufen lassen.

Es ist schön, wenn Sie mit der Wahl der Taufkirche auch Ihren Bezug zur Gemeinde ausdrücken wollen, in der Sie leben und in deren Gemeinschaft Ihr Kind aufgenommen wird.

Über viele Jahrhunderte war die Osternacht der vorrangige Tauftermin. Das ist er nach wie vor - insbesondere für Erwachsene, die um die Taufe bitten. Taufen für Kinder sind (manchmal mit Ausnahme der Fastenzeit) aber das ganze Jahr über möglich. In immer mehr Kirchengemeinden gibt es feste Tauftermine, an denen die Taufe gespendet wird. Wenn Sie dies wünschen, findet die Taufe auch im Sonntagsgottesdienst oder mit mehreren Tauffamilien statt. Die entsprechenden Tauftermine erfragen Sie bitte in Ihrem Pfarrbüro (www.pfarreifinder.de).

Auch wenn Sie noch unsicher sind, ob und wann Sie Ihr Kind taufen lassen wollen, suchen Sie bitte das Gespräch mit dem Taufspender.

In den meisten Pfarreien unseres Bistum finden ein oder mehrere Taufgespräche zur Vorbereitung auf die Taufe statt. Es kann ein Einzelgespräch mit einem Elternteil oder -paar oder ein Gruppengespräch mit mehreren Eltern sein. 

Der Taufspender, in der Regel der Priester oder der Diakon, möchte Sie erst einmal näher kennen lernen. Gesprächsthema kann zunächst Ihr Kind sein, sein Heranwachsen, Ihr verändertes Leben als Mutter oder Vater, als Familie. Es kann auch darum gehen, warum Sie sich für die Taufe Ihres Kindes entschieden haben, oder um das, was Ihnen am Glauben und an der Kirche wichtig ist und was Sie davon Ihrem Kind mitgeben möchten.

Mancherorts finden mehrere Taufgespräche zur Vorbereitung auf die Tauffeier statt. Engagierte aus den Gemeinden laden ein, über die Taufe ins Gespräch zu kommen und offene Fragen zu klären. Hier besteht die Chance, sich über die eigenen Erfahrungen mit dem Kind bzw. den Kindern, den Motiven zur Taufe und vielleicht auch über die religiöse Erziehung im Kreis von Eltern und Paten auszutauschen. In vielen Fällen gibt es dabei auch Gelegenheit über den Gottesdienst zu sprechen und sich dafür Anregungen zu holen.

Wie die Taufvorbereitung in Ihrer Pfarrei läuft, erfahren Sie im Pfarrbüro (siehe "Wo melde ich mien Kind zur Taufe an?").

Kinder zu taufen und in die Gemeinde aufzunehmen gehört zum Grundauftrag der Kirche. Deshalb kostet eine Taufe nichts. Nur wenn Sie besondere Gestaltungswünsche haben, etwa wenn Sie einen Organisten oder andere Musiker für Ihre Feier engagieren oder Blumenschmuck haben wollen, müssen Sie in der Regel für diese Kosten selbst aufkommen. Im Gottesdienst gibt es in aller Regel eine freiwillige Kollekte (Sammlung) für caritative Projekte der Gemeinder oder für die entsehenden Unkosten (Reinigung, Heizung, Strom, Instandhaltung des Gebäudes).

Es gilt, jemanden auszuwählen, der nicht nur als Zeuge der Taufe unseres Kindes, sondern auch als Vertrauensperson dienen soll. Aber wer ist hierfür nun die oder der Richtige?

Zeuge, Vorbild und Begleiter
Die Voraussetzungen der Katholischen Kirche sind relativ einfach gehalten: Weil es um eine Begleitung auf dem Weg in die Gemeinschaft der katholischen Kirche sollte die Patin oder der Pate Mitglied der katholischen Kirche sein, und die Sakramente der Taufe und Firmung bereits empfangen haben. Die Taufpatin bzw. der Taufpate verpflichtet sich mit der Ernennung des Amtes, die Eltern bei der christlichen Erziehung des Kindes zu unterstützen und den Täufling durch sein Leben zu begleiten.

Freund oder Familienmitglied?
In vielen Kreisen ist es an sich üblich, den Onkel oder die Tante des Täuflings als Paten bzw. Patin zu wählen. Es ist allerdings nicht notwendig, ein Familienmitglied auszuwählen. Freunde der Eltern können das Amt genauso gut übernehmen. Wichtig ist, dass die Eltern genug Vertrauen zu der ausgewählten Person finden – denn Patin oder Pate soll eine gute Beziehung zum Kind aufbauen können. 

Ein manchmal unterschätzer Punkt sind unterschiedliche Erwartungshaltungen rund um das Patenamt - sowohl von Seite der Eltern wie auch den Pat:innen selbst. Hier setzt die von uns entwickelte Sinnsucher*-Tüte für Taufeltern und -pat:innen an. Sie kann man kostenlos bestellen und mit dem beiliegenden Puzzle locker und entspannt über die jeweiligen Vorstellungen ins Gespräch kommen.

Weitere Informationen zum Amt und Aufgabe des Paten finden Sie hier.

Nein, braucht es nicht.

Da aber bei der Taufe der Name eine besondere Rolle spielt und Sie als Eltern zu Beginn des Gottesdienstes nach dem Namen gefragt werden, den Sie Ihrem Kind gegeben haben, ist die Taufe ein guter Anlass sich (noch einmal) mit dem gewählten Namen zu beschäftigen: In der Taufe ruft Gott das Kind bei seinem Namen und wendet sich ihm persönlich zu. In der katholischen Tradition war und ist die Namenswahl auch geprägt durch Menschen, die diesen Namen getragen haben - zum Beispiel Heilige. Diese fungieren dann auch als so genannte:n Namenspatron:in für das Kind. Jede:r Namenspatron:in hat einen eigenen Gedenktag, der dann zugleich der "Namenstag" des Kindes ist. In vielen Fällen lassen sich auch moderne Namen oder Kurzformen Heiligen zuordnen. Sollte das nicht möglich sein, kann man dem Kind einen zweiten Namen geben, der auf eine Heilige oder einen Heiligen verweist. Als Namen- und Schutzpatron:in soll sie bzw. er das Kind auf dem Lebensweg begleiten.

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Kontakt

Das Referat Katechese und Glaubenskommunikation im Bistum Mainz steht für Rückfragen, Rückmeldungen oder Anregungen gerne zur Verfügung. Melden Sie sich gerne...

Aaron Torner, Pastoralreferent
Dezernat Seelsorge | Referat Katechese 
Telefon: 06131 253 241
katechese@bistum-mainz.de 

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