Warum spielen Sakramente eigentlich eine so wichtige Rolle in der Kirche? Das hängt ganz eng mit Jesus zusammen. Drei Jahre lang ist er mit seinen Freund:innen umhergewandert. Sie haben miteinander gelacht und gefeiert, wurden bewundert und angefeindet, haben sich gestritten und wieder versöhnt, miteinander gegessen und gebetet. Und dann: Kreuz – Auferstehung – Himmelfahrt! Jesus war plötzlich nicht mehr da! Was blieb, waren die Geschichten, die seine Freund:innen erzählen konnten.

Sehr schnell begannen die christlichen Gemeinden damit, Rituale durchzuführen. Sie griffen dabei auf die jüdische Tradition zurück, Vergangenes in Erinnerung zu rufen und zu „vergegenwärtigen“. So entstanden die ersten Sakramente: Sie sollten die Erinnerung und Erfahrung der Nähe Gottes in Jesus lebendig und richtig spürbar halten. Diese Idee hat sich bis heute gehalten.

Sakramente wollen etwas sichtbar und spürbar machen, was auf den ersten Blick unsichtbar ist: Gott ist da für uns. Die Sakramente sind eine Hilfe, Gottes Nähe und Liebe ganz konkret zu spüren. Sie sind Rituale, bei denen eine symbolische Handlung (Übergießen von Wasser, Essen des Brotes, Salbung mit Chrisam-Öl, Anstecken des Eherings usw.) von deutenden Worten begleitet wird. Sakramente stärken uns auf unserem Weg, im Glauben und in der Beziehung zu anderen Menschen. Sie lassen uns spüren, dass Gott uns nahe sein will und sind Ausdruck der Gemeinschaft, die wir in der Kirche miteinander bilden. Sie helfen uns heute - so wie sie vor 2000 Jahren den Freund:innen Jesu geholfen haben - nicht zu vergessen, dass Gott da ist und uns nahe sein will.