„Warst du immer ehrlich?“ fragt Martina. „Ich habe es zumindest probiert. Ich habe vor der Beichte mein Gewissen erforscht, also überlegt, was ich falsch gemacht habe, und es hat mir leid getan, wenn ich Fehler gemacht habe. Da ich den Vorsatz hatte, es nicht wieder zu tun, konnte ich es auch dem Pfarrer sagen und mit ihm besprechen. Wenn er mir dann die Lossprechung erteilte, dann war dies ein große Erleichterung für mich.“
„Was heißt „Lossprechung“?, will Martina wissen. Tante Sophia antwortet: „Lossprechung bedeutet, dass der Pfarrer mir sagt, dass Gott mir vergibt. Das kann er tun, weil er Priester ist. Danach sind meine Fehler zwar nicht einfach verschwunden, aber mein schlechtes Gewissen, denn ich weiß, Gott hat mir vergeben.“
„Das ist ja schön für dich. Aber ich sag doch lieber gleich die Wahrheit und werde meine schlechte Note nicht verheimlichen“, meint Martin. Tante Sophia denkt kurz nach und sagt dann zu Martin: „Das ist der Sinn der Beichte. Möglichst nicht zu lügen oder Böses zu tun. Aber wenn es doch einmal passiert, dann weißt du, wo es Verzeihung und Versöhnung gibt.“
Autor(en): Wolfgang Fischer