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Die Tauben-Symbolik war im Altertum weitverbreitet und hatte in den einzelnen Kulturen verschiedene Bedeutungen. In Babylon ist die Taube der Vogel der Ischta, der Muttergottheit und Fruchtbarkeitsgöttin. Sie galt als Herrin über Leben und Tod sowie über Krieg und Frieden. Insofern war die Taube ein Symbol des Lebens und des Friedens. In Griechenland ist die Taube der Aphrodite gewidmet und ein Symbol des Eros und der Liebe. Die Taube, die als heilig galt, weil man sie verschiedenen Gottheiten zugeordnet hat, wurde dann im biblischen Raum zum Symbol des Heiligen Geistes, der sowohl für den Frieden als auch für die Liebe Gottes zu den Menschen untereinander steht. Mit dem grünen Ölzweig brachte die Taube am Ende der Sintflut den großen göttlichen Frieden auf die Erde. Von daher ist die Taube neben dem Symbol für den heiligen Geist auch ein Symbol des Friedens. Schließlich war die Taube im Altertum die Opfergabe der „kleinen Leute“, die im besonderen Maße auf den Schutz Gottes angewiesen sind.

Historisch belegt ist, das Christus von den Römern gekreuzigt worden ist. Durch diesen Tod ist das Kreuz zum Erkennungszeichen für die Christen schlechthin geworden. In Wirklichkeit ist aber das Kreuz viel älter. Schon die äußere Symbolik gibt einen ersten Hinweis, um was es dabei geht: Der Längsbalken weist nach oben in den Himmel, in den jenseitigen Bereich, und der Querbalken steht für das Zeitliche mit all seinen Begrenzungen. Im Kreuz kreuzen sich Endlichkeit und Unendlichkeit, Zeit und Ewigkeit. Wer sein Leben im Licht des Kreuzes liest, kann über seine Grenzen hinaus kommen und die Erfahrung machen: Ich bin ein endlich-unendliches Wesen.

Für Christen bleibt diese Erfahrung nicht nur eine vage Hoffnung, sondern findet durch den Tod Jesu am Kreuz ihre Gewissheit. In Jesus Christus hat sich der ewige Gott „gezeitigt“ und ist Mensch geworden. Sein Tod, der auf den ersten Blick wie ein Scheitern aussieht, erweist sich in Wirklichkeit als Durchbruch zu neuem Leben. Die zentrale Erfahrung der ersten Christen war, dass Jesus nicht im Tod geblieben ist. Sein Vater hat ihn auferweckt zu neuem Leben. So wird das Kreuz als Symbol des Todes zum Zeichen des Lebens.

Im Gottesdienst verwendet man meist ein Vortragekreuz, das ein Messdiener vor den liturgischen Diensten und dem Priester in einer Prozession trägt und so symbolisch anzeigt, dass Christus selbst in die Gemeinde einzieht. Auch auf dem Altar liegt oft ein kleines Kreuz, das den Priester daran erinnert, dass der Grund des Gottesdienstes ist, den Tod und die Auferstehung Jesu zu feiern.

Das Wasser, das sowohl beim Asperges (Aussprengen von Weihwasser) als auch im Weihwasserbecken verwendet wird, ist eine Erinnerung an die Taufe. Wenn die Leute die Kirche betreten, bekreuzigen sie sich mit dem Wasser und sprechen dabei leise: („Ich bin getauft) im Namen des Vater und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.“ Seit dem 8. Jahrhundert setzte sich der Brauch durch, auch durch Besprengung des Altares und der versammelten Gemeinde mit Weihwasser der besonderen Bedeutung der Taufe zu gedenken. Asperges war dabei das Anfangswort des gesungen Begleitpsalms. Dies hat dem gesamten Ritus seinen Namen gegeben. Das Gerät, mit dem die Besprengung vorgenommen wird, heißt Aspergill. Es ist ein ist als Sprengwedel, der ursprünglich aus einem Zweig bestand oder der Schweif eines Tieres war. Heute verwendet man dafür eine perforierte Metallkugel an einem Stiel.