Fragen für Erwachsene [ ? ]

Katholiken glauben, dass es bei der Feier der Messe nicht in erster Linie um ein Gedächtnismahl geht. Sie feiern, dass in der Messe das ganze Heil der Menschheit vom Beginn bis zum Ende der Zeiten gefeiert wird. Die Feiernden glauben, dass sie bei der Eucharistiefeier in gewisser Weise schon an der Gemeinschaft aller Heiligen („communio sanctorum“) teilnehmen. Deshalb stehen die Danksagung und der Lobpreis im Mittelpunkt („eucharistein“). Nicht der Mensch ist es, der das alles leistet, sondern es ist ein Geschenk von Jesus Christus, von dem die Christen glauben, dass er immer gegenwärtig ist, auch wenn sie ihn oft lange Zeit eher als abwesend erfahren.

Das Zweite Vatikanische Konzil hat diese Bedeutung der Messe wieder ins Bewusstsein der Gläubigen gerufen und betont, dass sie die eigentlichen Feiernden sind.

Link zum Themenbereich "Eucharistie" im Bereich "über Gott nachdenken: Theologie"

 

Die unterschiedlichen Auffassung über die Aussage der Eucharistie und die Bedeutung von Brot und Wein wurde in den letzten Jahrhunderten immer wieder heftig diskutiert.

Der gravierende Unterschied liegt im Verständnis dessen, was die Kommunion bedeutet. Martin Luther wandte sich im 15. Jahrhundert gegen die Lehre von der Transsubstantiation, d.h. gegen die katholische Lehre, dass Brot und Wein dauerhaft zu Leib und Blut Christi werden. Für Luther ist die Verwandlung nur im Akt des gottesdienstlichen Geschehens gegeben. Andere Reformatoren sprechen davon, dass die Verwandlung von Brot und Wein symbolisch, aber nicht wirklich zu verstehen sei.

Die katholische Theologie geht davon aus, dass Christus tatsächlich im konsekrierten, das heißt verwandelten, Brot und Wein dauerhaft anwesend ist, wobei die Verwandlung nicht in einem physikalischen Sinn, sondern in Form einer „geistlichen“ Gegenwart zu verstehen ist.

Die katholische Kirche steht auf dem Standpunkt, dass die Einheit im Glauben, also die Übereinstimmung in allen Glaubensfragen, Voraussetzung für die Teilnahme an der Eucharistie ist. Deshalb ist die Teilnahme an der Kommunion im Grundsatz nur Katholiken gestattet (bis auf wenige Ausnahmen). Umgekehrt ist Katholiken nach römischer Lehre die Teilnahme an einem evangelischen Abendmahl nicht erlaubt, da in ihm „die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit“ der Eucharistie nicht bewahrt ist. (Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret Unitatis Redintegratio Nr. 22)

Die Bemühungen um eine Mahlgemeinschaft aller Christen werden von beiden Seiten bis heute weiter fortgesetzt.

Die Zulassung zum Empfang der Kommunion hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich können nur getaufte Christen die Kommunion empfangen, die sich in „voller Einheit“ mit der katholischen Kirche befinden. Das bedeutet, dass sie der katholischen Kirche angehören und den Geboten Gottes folgen. So sind evangelische Christen vom Empfang ebenso ausgeschlossen (siehe auch: Was ist der Unterschied zwischen einer katholischen Eucharistiefeier und dem evangelischen Abendmahl?), wie die Menschen, die einzelne Lehren der Kirche ablehnen oder gegen sie verstoßen. Dazu gehören auch Menschen, die gegen die 10 Gebote verstoßen, zum Beispiel Geschiedene, die wieder geheiratet haben, weil sie nach katholischem Verständnis die Ehe brechen.

Außerdem sollte sicher gestellt sein, dass jemand, der die Eucharistie empfängt, versteht, dass es sich dabei nicht um normales Brot handelt. Deshalb gehen Kinder auch erst ab einem bestimmten Alter (in der Regel in der 3. Klasse) zur Kommunion.

In besonderen Fällen ist es möglich, von diesen Grundregeln abzusehen.

Die Messe hat eine bestimmte Form, die je nach Gegebenheit angepasst werden kann. Einige Elemente sind immer enthalten.

Grundsätzlich umfasst sie immer einen Wortgottesdienst, in dem aus dem Evangelium vorgelesen wird, und die eigentliche Eucharistiefeier mit dem Hochgebet und der Kommunion, sowie einen Eröffnungs- und Abschlussteil.

ERÖFFNUNG

  • Einzug
  • Gesang zur Eröffnung
  • Begrüßung und Einführung
  • Das Allgemeine Schuldbekenntnis (kann an bestimmten Tagen entfallen)
  • Kyrie
  • Gloria (an Sonntagen außerhalb der Fasten- und Adventszeit und zu besonderen Feiern)
  • Tagesgebet

WORTGOTTESDIENST

  • Erste Lesung
  • Antwortpsalm (in Ausnahmefällen ein Lied)
  • Zweite Lesung (an Sonn- oder Feiertagen)
  • Ruf vor dem Evangelium (in der Regel Hallelujaruf + Vers)
  • Evangelium
  • Homilie (Ansprache, Predigt, Katechese oder Vergleichbares) Glaubensbekenntnis an Sonn- und Feiertagen
  • Fürbitten

EUCHARISTIEFEIER

  • Gabenbereitung
  • Hochgebet
  • Vater unser (Gebet des Herrn)
  • Friedensgebet (mit anschließendem Friedenszeichen)
  • Brechung des Brotes (mit Lamm Gottes-Lied oder gesprochen)
  • Kommunionspendung (mit Lied oder Orgelspiel)
  • Danklied (oder -psalm oder -meditation)
  • Schlussgebet

ENTLASSUNG

  • Verlautbarungen (wenn es etwas zu vermelden gibt)
  • Segen
  • Entlassung
  • Schlusslied
  • Auszug

Am häufigsten wird der Ausdruck „Messe“ oder „Heilige Messe“ verwendet. Er kommt vom lateinischen „missa“ und bezieht sich auf die Schlussworte der Feier, in der es (auf lateinisch) heißt: „Ite missa est!“ („Geht, ihr seid gesendet!“).

„Eucharistie“ kommt vom griechischen „eucharistein“ und bedeutet „danken“. In der Eucharistie sagen die Gläubigen Gott Dank dafür, dass er durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi alle Menschen erlöst hat. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Der Mensch lebt durch die geschenkte Zuneigung Gottes weiter, wenn auch in ganz anderer Form als im irdischen Leben.
Das kommt auch in dem Begriff „Opfermahl“ zum Ausdruck, der seltener für die Messe gebraucht wird. Dieser Ausdruck erinnert daran, dass Jesus sein Leben für alle Menschen am Kreuz geopfert hat.

Der Begriff „Abendmahl“ ist im Bereich der evangelischen Kirchen verbreitet. Er bezieht sich darauf, dass im Gottesdienst des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern gedacht, und so Jesu Auftrag erfüllt wird, der zu seinen Jüngern sagte: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“.