In diesem Moment kommt die Verkäuferin in die Werkstatt. „Ach, hier seid ihr – ich habe die Grablichte nach vorne in den Laden gebracht. Wenn du willst, Martina, kannst du sie jetzt mitnehmen.“
Martina nickt. Sie und Martin verabschieden sich von Herrn Schmitt und gehen mit Tante Sophia in den Laden zurück.
„Wozu sind Grablichte eigentlich gut?“ will Martina wissen. Tante Sophia überlegt einen Moment und antwortet dann: „Grablichte haben – wie alle Kerzen in der Kirche – den Sinn, dass sie uns daran erinnern sollen, dass Jesus Christus das Licht der Welt ist und auch unsere dunklen Stunden hell machen kann. Den Brauch, Kerzen auf die Gräber zu stellen, gibt es schon viele hundert Jahre lang. Die Menschen drücken damit aus, dass sie an die Verstorbenen denken. Auch wenn sie wieder nach Hause gegangen sind, denn die Kerze brennt ja dann immer noch weiter.“
„So ist das auch mit den Kerzen vor dem Marienbild in der Kirche!“ überlegt Martina laut. „Richtig. Wir zünden manchmal eine Kerze an, wenn wir ein besonderes Gebet für jemanden sprechen. Vielleicht, weil es in seinem Leben gerade dunkel ist und wir wollen, dass es wieder hell für ihn wird. Oder weil wir für etwas besonders dankbar sind und das dadurch ausdrücken wollen, dass die kleine Kerze lange brennt“, ergänzt Tante Sophia.
„Und was ist mit dem Grablicht neben dem Tabernakel, wo die geweihten Hostien drin sind?“ will Martin wissen. Tante Sophia lächelt: „Du meinst das „ewige Licht“. Das ist kein Grablicht, auch wenn es in manchen Kirchen ein bisschen so aussieht. Viele sagen, dass es eine rote Lampe ist, weil Jesus sein Blut am Kreuz für uns vergossen hat. Es brennt immer – als Zeichen dafür, dass Gott immer bei uns ist.“
Autor(en): Eva Reuter