Nach der Litanei und den Fürbitten legt der Bischof jedem einzelnen Kandidaten die Hände auf. Dann stimmt er das Weihegebet an. Obwohl es ziemlich lange dauert, schauen Martin und Martina gespannt zu. „Ist dein Onkel Daniel jetzt Priester?“, fragt Martin nach, nachdem der Bischof das Weihegebet beendet hat und die Kandidaten an ihre Plätze zurückgekehrt sind.
„Ja, das Wesentliche der Priesterweihe ist jetzt vorbei“, antwortet Tante Sophia, „aber zur Bekräftigung der Weihe erhalten Onkel Daniel und die anderen jetzt noch die priesterlichen Gewänder und später auch eine Hostienschale und einen Kelch.“ „Ich weiß warum“, sagt Martina, „das habe ich mir gemerkt von Herrn Kaiser. Die Hostienschale und den Kelch braucht er zum Messefeiern.“ „Bevor er den Kelch und die Hostienschale überreicht bekommt, passiert noch etwas. Passt gut auf!“ macht Tante Sophia sie aufmerksam. „Ich weiß das“, antwortet Martina stolz, „Da werden die Handflächen gesalbt, das ist ein Zeichen für seinen priesterlichen Dienst.“ „Du hast gut aufgepasst im Religionsunterricht“, sagt Tante Sophia. Als ganz am Schluss der Priesterweihe zuerst der Bischof und dann alle anwesenden Priester Onkel Daniel und die anderen Neupriester umarmen, findet Martin: „Das sind ja Freunde, echt cool.“ „Ja, sie üben gemeinsam den priesterlichen Dienst in unserem Bistum aus“, sagt Tante Sophia, „da muss man schon zusammenhalten.“
Autor(en): Wolfgang Fischer