„Schau mal, Martina, jetzt kommen die Ringe“, flüstert Martin zu Martina. Tante Sophia schaut zu den beiden und sagt: „Der Ring ist ein wichtiges Zeichen der Ehe. Seine geschlossene Form ist ein Zeichen der Bindung. Die Ringform hat weder Anfang noch Ende, weder rechts noch links, wohl aber innen und außen. Daher gilt der Ring als Symbol für die gegenseitige Zugehörigkeit, die auch ohne Ende sein soll.“
Der Pfarrer segnet die Ringe und reicht sie dem Brautpaar. Zuerst nimmt der Bräutigam einen Ring und steckt ihn seiner Braut an den Finger, dabei sagt er feierlich: „Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau. Trag diesen Ring als Zeichen der Liebe und Treue. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Danach steckt die Braut dem Bräutigam seinen Ring an und sagt dazu das gleiche.
Die Angehörigen und Freunde des Brautpaares sind ganz aufmerksam, einige weinen sogar vor Freude und auch Martina hat ein bisschen Gänsehaut, weil es so feierlich ist.
„Was macht den der Pfarrer jetzt?“, fragt Martin und reckt den Hals um besser sehen zu können. „Jetzt bestätigt der Pfarrer ganz offiziell im Namen der Kirche die Ehe, die die beiden gerade geschlossen haben“, erklärt Tante Sophia. „Dazu reichen sich Braut und Bräutigam die rechte Hand und der Pfarrer wickelt seine Stola um die Hände. Damit drückt er für alle sichtbar aus, dass diese beiden Menschen jetzt für immer verbunden sind. Sie haben ein Bündnis geschlossen, deshalb spricht man manchmal auch vom „Ehebund“.“
„Aha! Deshalb hat der Pfarrer auch eben gesagt „Was Gott verbunden hat, das soll der Mensch nicht trennen“, sagt Martin. „Ja, genau“, bestätigt Tante Sophia, „und das sagt nicht nur der Pfarrer! Jesus selbst hat das schon seinen Jüngern erklärt.“
Autor(en): Thomas Klumb