Es werden in der katholischen Kirche zwei Formulierungen des Glaubensbekenntnisses (lat. „Credo“ – „Ich glaube“) gebraucht. Inhaltlich machen beide Texte die gleichen Aussagen. Häufiger wird das „Apostolische Glaubensbekenntnis“ gesprochen. Auch die evangelischen Christen sprechen dieses Glaubensbekenntnis, allerdings ersetzen sie das Wort „katholische“ (griech. „allumfassend“) meist durch „christliche“. Der Text lautet:
Das Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Das Glaubensbekenntnis von Nizäa und Konstantinopel
Dieses Glaubensbekenntnis, das auch „Nicaenum“ genannt wird, wurde auf dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 formuliert und auf dem Konzil in Konstantinopel (381) überarbeitet. Es ist das einzige Glaubensbekenntnis, das Christen fast aller Konfessionen verbindet. Allerdings gibt es einige Abweichungen zwischen den Traditionen:
Die wörtliche Übersetzung lautet "Ich glaube". Die katholische Kirche beschloss jedoch auf dem 2. Vatikanischen Konzil, hier statt dessen "Wir glauben" zu übersetzen. Zum Teil haben sich die evangelischen Kirchen dem angeschlossen.
Der Originaltext hat das "und dem Sohn" nicht. Es wurde später in den Text eingefügt. Weil nicht alle Christen mit dieser Ergänzung einverstanden waren, kam es 1054 zur Kirchenspaltung zwischen West- und Ostkirchen. Die katholische und die evangelischen Kirchen halten an dem Zusatz bis heute fest, während die orthodoxen Kirchen die Ergänzung bis heute ablehnen. In ökumenischen Gottesdiensten wird der Zusatz darum meistens weggelassen.
Im dritten Absatz ersetzen evangelischen Christen das Wort „katholische“ (griech. für „allumfassend“) meist durch „christliche“.
Ich glaube (oder: Wir glauben) an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht von Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tag auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Und an den Heiligen Geist,
der Herr ist und uns lebendig macht,
der aus dem Vater (und dem Sohn) hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten.
Und an die eine, heilige, katholische (oder: christliche) und apostolische Kirche.
Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.
Amen.