Während des Gottesdienstes gibt es viele Zeichen und Symbole, die eine besondere Bedeutung haben. Auch einige Dinge, die der Priester oder die anderen Versammelten tun, sind nicht einfach zu verstehen.
a) Bezeichnung mit dem Kreuz
Der Priester zeichnet dem Täufling mit seinem Finger ein Kreuzzeichen auf die Stirn. Das Kreuz ist Erkennungszeichen und Zusammenfassung unseres Glaubens. Deshalb ist es hier wie ein erster Willkommensgruß der Gemeinde. Auch die Eltern und Paten zeichnen ein Kreuz auf die Stirn. Sie sagen damit: Du bist jetzt ein Christ wie wir. Du sollst den Glauben behalten.
b) Salbung mit Katechumenenöl (Dies geschieht nur auf Wunsch)
Dieses Öl wird wie das Chrisam in der Karwoche vom Bischof geweiht. Früher wurden damit die Taufbewerber am ganzen Körper gesalbt. Das sollte ausdrücken, dass Gott sein schützende Hand über den Täufling hält und alles Böse von ihm fernhält, dass es abgleitet (wie der Gegner im Ringkampf, woher das Symbol auch stammt) und ihm keinen Schaden zufügt.
Heute wird der Täufling zwischen Hals und Brust damit gesalbt. Nachdem der Priester seine Hände über das Kind ausgestreckt und ein Vorbereitungsgebet dazu gesprochen hat, betet er: „Es stärke dich die Kraft Christi, des Erlösers. Zum Zeichen dafür salben wir dich mit dem Öl des Heiles in Christus, unserem Herrn, der lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.“
c) Das Wasser
Das Wasser ist das wichtigste Symbol bei der Taufe. Wasser bedeutet Leben. Ohne Wasser kann der Mensch nicht überleben. Wasser fließt, es ist in Bewegung und verändert sich. So verändert sich auch ein Mensch im Laufe seines Lebens.
Das Wasser, das bei der Taufe verwendet wird, wird gesegnet, weil es besonderes Wasser ist – etwas anderes als beim Händewaschen oder Kochen. Der Priester dankt Gott für das Wasser und bittet ihn, durch das Wasser der Taufe den Täufling zu stärken für ein Leben als Christ.
d) Die Taufworte
"Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Auf dreifache Art wird so bestätigt, dass der Täufling zu Gott gehört. Gott wird ihn immer lieben und bei ihm sein. Als Christ soll er versuchen, wie Jesus Christus zu leben. Der Heilige Geist soll in seinem Leben wirken und ihn als Gemeindemitglied stark machen.
e) Chrisam
Chrisam besteht hauptsächlich aus Olivenöl. Zur Zeit der Bibel wurden die Könige und Propheten mit Chrisam gesalbt zum Zeichen ihrer Würde und ihres besonderen Amtes.
Die Täuflinge werden vom Priester gesalbt, um auszudrücken, dass sie in Gottes Augen so viel zählen wie Könige. Außerdem gehören sie durch die Taufe zu Jesus Christus. „Christus“ bedeutet übersetzt „der Gesalbte“. Ein Christ ist also ein Gesalbter. Er ist auch ein Prophet, denn jeder Christ soll seinen Glauben mit anderen teilen.
f) Anziehen des weißen Kleides
Das weiße Kleid ist ein Zeichen dafür, dass der Täufling durch die Taufe sozusagen neu geschaffen wird. So wie das Gewand hell und ohne Flecken ist, ist auch der Getaufte ohne Fehler und Schuld.
Nach der Taufe gehört der Getaufte ganz eng zu Christus. So eng wie ein Hemd, das auf der Haut liegt. So wie das Hemd wärmt und schützt, so wärmt und schützt auch der Glaube. Das Kleid drückt auch die Würde jedes Christen aus.
g) Die Taufkerze
Die Taufkerze ist ein Zeichen dafür, dass mit Jesus das Licht in die Welt gekommen ist. Deshalb wird sie auch an der Osterkerze angezündet. Die Osterkerze ist ein Zeichen dafür, dass Jesus durch seine Auferstehung alles Dunkle besiegt hat. Jesus ist das Licht der Welt. Von ihm her wird auch unser Lebensweg erhellt.
Die Taufkerze bringt jetzt das Licht zu dem neu getauften Menschen. Sie zeigt uns: Gott ist das Licht. Mein Glaube macht meinen Lebensweg hell. Die Taufkerze kann einen das ganze Leben von Anfang bis zum Ende ein Begleiter sein: bei der Erstkommunion, der Firmung, bei der Hochzeit kann sie neu angezündet werden, und auch bei der Beerdigung kann sie brennen. Es ist immer dieselbe Kerze, wie es immer derselbe Gott ist, der uns begleitet.
h) Der Effata-Ritus
„Effata“ ist hebräisch und bedeutet „öffne dich“. Jesus hat viele Menschen geheilt und auch Blinde wieder sehend und Taube hörend gemacht und so neu für das Leben geöffnet.
So soll auch der Täufling Augen und Ohren offen halten, damit er Gottes Botschaft in seinem Leben erkennt. Den Mund soll er öffnen, um von Gottes Liebe zu den Menschen zu erzählen.